Im Fokus
von Florian Quanz |
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Blickt man in die Geschichte des Friedensradlers, ist die Entstehung eng mit zwei Namen verbunden: Gerti Gruber und Gunther Gröss.

Alles begann im Jahr 2021. Die Vorsitzende des Länderausschusses Österreich, Deutschland, Italien inklusive Malta und San Marino (ICC-Intercountry Commitee) wurden übergeben und die Wiederbelebung des Länderausschusses eingeleitet. Gunther Gröss (RC Klagenfurt-Lindwurm) übernahm auf österreichischer Seite den Vorsitz und wurde bei seiner Arbeit von Assistant Governorin Gerti Gruber (RC Gastein) unterstütz. Die beiden brachten somit nicht nur die beiden österreichischen Distrikte mit ins Boot, sondern hatten zugleich ein paar Ideen, wie der Länderausschuss aktiv werden könnte. Bei Gerti gruber ganz oben auf der Liste stand die Idee einer Genuss-Radtour, die die LÄnder Deutschland, Österreich und Italien miteinander verbinden sollte.

In Villach trafen sich im Februar 2022 Gerti Gruuber und Gunther Gröss, um die Detials der ersten Tour zu besprechen. Der Angriff Russlands auf die Ukraine war gerade erfolgt und schnell war man sich einig, dass der Titel "Genussradler" nicht passend wäre. So wurde der bis heute verwendete Titel "Friedensradler" oder die italienische Übersetzung "Giro della Pace" geboren. Eine Absage der Radtour kam für die Verantwortlichen damals nicht infrage, weil man befürchtete, dies wäre einem Rückschritt bei der Völkerverbindung der drei Nationen im Länderausschuss gleichgekommen. "Das wollten wir nicht", erklärt Gunther Gröss rückblickend. "Uns alle hat damals der Krieg in der Ukraine sehr beschäftigt. Das rotarische Engagement für die ukrainische Zivilgesellschaft lief gerade an und da lag der Name Friedensradler nahe, so Ideengeberin Gerti Gruber.

Der erste Friedensradler führte 2022 vom Chiemsee über Salzburg, Bad Gastein, den Wörthersee bis hin zum Zielort Grado an der nördlichen Adria. Start war am 26. Mai von Gut Ising am Chiemsee nach Golling. "Damals waren wir acht Teilnehmer, wobei von Etappe zu Etappe weitere rotarische Freunde hinzukamen", blickt Gerti Gruber zurück.

Am Markt in Tarvis im nordöstlichsten Teil der Region Friaul-Julisch Venetien wurden kurzfristig noch Poloshirts in den Farben blau und gelb, die Rotary und auch die Ukraine symbolisieren sollten, gekauft. Beim Zieleinlauf in Grado strampelten immerhin 15 Sportler über die Brücke und das Meeting im Lokal vom RC Grado-Monfalcone war mit knapp 60 Personen bestens gefüllt.

"Nach dem zweimaligen Absolvieren des Alpe Adria Radwegs wählten wir 2024 dann eine neue Route", erklärt Gunther Gröss. "Wir entschieden uns für die Via Claudia Augusta. Unser Weg führte von Augsburg, der Heimatstadt von PDG Rainer Lipczinsky, über den Fernpass und Reschenpass, Meran nach Riva an den Gardasee. Rainer Lipczinsky ist ebenfalls Feuer und Flamme für den Friedensradler. der deutsche Vorsitzende des Länderausschusses schwingt sich nur gerne selbst aufs Rad, sondern ist auch als Fahrer eines Begleitfahrzeuges gerne dabei, wie in diesem Jahr. So wie ihm, Gerti Gruber, Gunther Gröss und Tiziano Rosani, dem italienischen Länderausschuss-Vorsitzenden, geht es vielen: Wer einmal mal Friedensradler teilgenommen hat, möchte im nächsten Jahr wieder dabei sein.

"Es gibt Wiederholungstäter, die bereits drei oder vier Friedensradler in den Beinen haben. Zudem gibt es immer neue Begeisterte, die die körperliche Herausforderung im Kreise der rotarischen und internationalen Community annehmen", berichtet Birgit Grupp-Fischer. Die Münchner Rotarierin ist ebenfalls sehr engagiert und kümmert sich derzeit um die Restaurantbuchungen vorab. Die Organisatoren sind sich einig: Diie Teilnahme am Friedensradler ist eine hervorragende Möglichkeit, rotarische Werte wie Internationalität, Freundschaft und karitatives Engagement mit einer sportlichen und auch umweltbewussten Aktivität zu verbinden.

Da der Organisation mit Hotelkapazitäten Grenzen gesetzt sind, liegt die maximale Teilnehmeranzahl bei etwa 40 Teilnehmern. Diese wird inzwischen erreicht. Das verwundert nicht, wird man als Teilnehmer doch Teil einer tollen rotarischen Gemeinschaft, die sich bewegt, um Dinge zu bewegen und um die Welt ein wenig besser zu machen.


Die DNA des Friedensradler (Giro della Pace):

  • 5 Tage Radtour, circa 500 Kilometer
  • Immer von Deutschland über Österreich nach Italien
  • Drei Länder und mindestens drei rotarische Distrikte werden erradelt
  • Streckenführung von Rotary Club zu Rotary Club
  • Zehn Rotary-Meetings verteilt über die 5-6 Tage des Friedensradlers werden besucht
  • Hauptorganisation und auch die Auswahl das karitativen Projektes wechseln im Rotarischen Sinne jährlich von Land zu Land


Dank der Spenden der besuchten und auch der teilnehmenden Clubs kamen jedes Mal mindestens 20.000 Euro für folgende Projekte zustande:

2022: Rettungsautus für die Ukraine (RC Gmunden-Traunsee und RC Villach-Park) im Wert von 37.000 Euro

2023: Bildungsprojekt in Kuba (RC Klagenfurt-Lindwurm) in Höhe von 20.000 Euro

2024: Wasserprojekt in Indien (RC München-Lehel) in Höhe von 22.000 Euro

2025: Unterstützung einer Missionsstation in Äthiopien (RC Meran) mit 16.000 Euro (geschätzt) sowie Unterstützung von End Polio Now mit 27.000 Euro

2026: Die Unterstützung eines Wasserprojektes im Senegal des RC Gastein ist in Planung

Florian Quanz

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