Die Vielfalt Rotarys ist greifbar

Das Herz des rotarischen Europas wirkt zunächst unscheinbar. Dezent am Züricher Klusplatz gelegen verfügt das Rotary-International-Sekretariat für Europa und Afrika weder über ein sichtbares Logo noch Flaggen, die den Weg weisen würden. Bescheiden, freundlich und weltoffen geht es hier zu. Und in diesem Jahr auch festlich, denn das Sekretariat feiert 100. Geburtstag. Ein guter Anlass für den RC Frankfurt-Palmengarten und seinen Partnerclub Barcelona Millenium, um im Sekretariat vorbeizuschauen und zu gratulieren.

Denn auf Gäste ist das Team gut vorbereitet, begrüßt in diversen Sprachen und vermittelt Informationen über Rotary International auf die spielerische Art – nämlich als Quiz. Kernerkenntnis: Rotary kann noch deutlich weiblicher werden, denn derzeit sind nur 16 Prozent der Clubmitglieder Freundinnen, auch wenn die Quote konstant wächst. Und ebenso müssen die Clubs aktiv gegen die fortschreitende Überalterung angehen, wie es sie beispielsweise mittlerweile in Schweden gibt. Bereits jetzt sind 56 Prozent aller Rotarier in Deutschland jenseits der 60.

Doch in Zürich ist Rotary mehr als Theorie, sondern praktisch zum Anfassen beim Rundgang durch das Büro. Die Geschichte Rotarys auf Wandtafeln kompakt zusammengefasst, die Galerie der bisherigen Weltpräsidenten aus Europa, eine Vitrine mit allen Paul-Harris-Auszeichnungen zum Vergleich nebeneinander präsentiert und ein interaktiver Bildschirm zur Recherche der größten Spender weltweit – darunter fünf deutsche Rotarier.

Doch das Kernstück ist ein Raum, der rotarische Geschichte atmet, in dem ein schwerer Holztisch aus einer der ersten Einrichtungen des Sekretariats nach 1925 das Zentrum bildet. Büroausstattung der ersten Jahre, Büsten von Paul Harris und das Original des Telegramms aus Evanston, das nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verfügt, dass das Sekretariat zwar weitergeführt wird – personell aber auf maximaler Sparflamme.

Die Vielfalt Rotarys – im Züricher Sekretariat mit seinen vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus zahlreichen Ländern ist sie spür- und erlebbar.