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Kinderlähmung: Krankheit und Heilungschancen

Was ist Kinderlähmung?

Kinderlähmung (Poliomyelitis, kurz: Polio) ist eine von Viren ausgelöste ansteckende Infektionskrankheit der Nervenzellen des Rückenmarks. Die Ansteckung erfolgt fäkal-oral, das heißt über die Aufnahme verschmutzter Lebensmittel oder Wasser bzw. über Schmierinfektion. Das Virus vermehrt sich im Rachen und Magen-Darm-Bereich und gelangt über die Blutbahn in das Rückenmark und den Hirnstamm. Dort können Nervenzellen zerstört werden, was zur Lähmung von Muskeln beziehungsweise ganzer Muskelgruppen führen kann. 

 

Wie verläuft die Krankheit? 

Die meisten Infizierten (bis zu 95 Prozent) bemerken überhaupt keine gesundheitlichen Einschränkungen, andere leiden unter vorübergehenden grippeähnlichen Symptomen. Nur bei 0,5 bis 1 Prozent der Infizierten kommt es zum schweren Verlauf mit den charakteristischen schlaffen Lähmungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen. Bei etwa 30 Prozent der davon Betroffenen bilden sich die Lähmungen mit der Zeit vollständig zurück, bei weiteren 30 Prozent können leichte und bei ebenso vielen Erkrankten schwere Schäden zurückbleiben. Bei zehn Prozent der Schwerstbetroffenen wird die Atemmuskulatur in Mitleidenschaft gezogen, was zum Tod führen kann. 

 

Welche Therapien gibt es? 

Eine Therapie gegen die Ursachen der Kinderlähmung gibt es nicht, es können nur Symptome behandelt werden. Der beste Schutz gegen eine Infektion ist deshalb die vorbeugende Impfung, die gegen alle drei Typen des Virus wirksam ist (wobei die Poliovirus-Typen 2 und 3 bereits als ausgerottet gelten). Die Impfung erfolgt in Deutschland mit inaktivierten Polio-Vakzinen (IPV). Meist in Kombination mit anderen Impfstoffen werden Kindern und Jugendlichen im ersten Lebensjahr insgesamt drei Dosen gespritzt, zu Beginn des zweiten Lebensjahrs eine weitere. Dieser Grundschutz muss in bestimmten Abständen aufgefrischt werden. 

 

Prognose 

Die Tatsache, dass nur ein sehr kleiner Prozentsatz von Infizierten überhaupt Symptome entwickelt und die lange Inkubationszeit von bis zu vier Wochen bis zum Auftreten von Krankheitszeichen machen deutlich, dass nur massive Impfmaßnahmen nach Bekanntwerden eines Infektionsfalls die epidemische Ausbreitung verhindern können. 

Auf einen erkannten Fall kommen Hunderte Virusträger ohne Symptome, die das Virus aber weitergeben können. Deshalb ist im Vergleich zu den noch auftretenden wenigen Infektionen pro Jahr weltweit ein ungleich höherer Aufwand an Schutzimpfungen notwendig, soll die Übertragungskette dauerhaft unterbrochen werden. 

Ein besonderes Problem im Verlauf der Impfkampagne ist das Auftreten von sogenannten impfbedingten Viren („circulating vaccine-derived poliovirus“, kurz: cVDPV). Dabei handelt es sich um Mutationen des Lebendimpfstoffs, der für Schluckimpfungen verwendet wird. Diese Mutationen können Polio-Infektionen auslösen, allerdings nur dort, wo das notwendige Impfniveau von 95 Prozent der Bevölkerung noch nicht erreicht ist. Da das in vielen Staaten Afrikas und Asiens der Fall ist, kommt es immer wieder zum Auftreten von cVDPV, auch in Ländern, die bereits als Polio-frei zertifiziert wurden.

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