Distrikt 1842

Durch Lesen die Gemeinschaft stärken

von Maria Hack |
| Lesezeit: 2 Minuten

Das Projekt „Die Buchsinnigen“ führt die Freunde der RCs München-Lehel und München-Bavaria mit lesefreudigen Mitgliedern der Bayerischen Hörbücherei für Blinde, Seh- und Lesebeeinträchtigte zusammen.

Ende 2022 sprachen Rosmarie Gudenus vom RC München-Bavaria und Katrin Boehme vom RC München-Lehel erstmals mit Margarete Rathe, Geschäftsführerin der Bayerischen Hörbücherei. Sehr schnell entstand die Idee einer Kooperation, um lesefreudige Menschen mit und ohne Sehbehinderung in einem gemeinsamen Lesekreis zusammenzuführen. "Die Buchsinnigen", so nennen sie sich, bestehen mittlerweile aus 20 Teilnehmern mit völlig unterschiedlichen Erfahrungen und Lebenssituationen. Ausgewählt werden Bücher aus dem umfangreichen Angebot der Bayerischen Hörbücherei. Alle sechs bis acht Wochen treffen sich die Buchsinnigen, zur Hälfte bestehend aus Interessenten mit Sehbehinderung und zum anderen mit Teilnehmern ohne Sehbehinderung aus dem rotarischen Kreis, um über die ausgewählte Literatur zu diskutieren und sich auszutauschen. Manchmal ist sogar ein Blindenhund dabei.

Intensive Gespräche in …

Das erste Treffen fand im Oktober 2023 statt. Seitdem wurden vier weitere Bücher gelesen, vorgestellt und besprochen. Aufgeschlossen begegneten sich die verschiedenen Gruppen von Anfang an und mit großer Bereitschaft lernen sie voneinander. So entwickeln sich zunehmend intensivere Gespräche und Diskussionen über jedes einzelne literarische Werk. Die Teilnehmer schätzen die Möglichkeit, sich in einem inklusiven Umfeld auszutauschen und gemeinsam die Freude am Lesen zu erleben. Es fördert nicht nur das Verständnis füreinander, sondern auch die persönliche Entwicklung durch Literatur.

… passendem Rahmen

Seit Anfang 2024 haben "Die Buchsinnigen" einen festen Treffpunkt bei der H&Z-Unternehmensberatung in München. Stefan Aichbauer, Vorstandsmitglied der H&Z und Mitglied des RC München Bavaria, stellt den Lesenden in der "Bar Centrale", dem zentralen Treffpunkt des Büros, den geeigneten Raum zur Verfügung. Dieser Platz ist wichtiger Bestandteil für den wertvollen Austausch geworden und ermöglicht es den Teilnehmern, in ungezwungener Atmosphäre zusammenzukommen. Die gute Erreichbarkeit ist ein essenzieller Beitrag zum Gelingen des Projektes. Zum gemütlichen Ausklang nach spannenden Diskussionen tragen dann auch die kleinen kulinarischen Mitbringsel der Teilnehmer bei. Das Interesse und der Mut aller Beteiligten bringt das Projekt voran und kann als nachahmenswertes Beispiel dienen: Im deutschsprachigen Raum gibt es etwa zehn Blinden-Hörbüchereien mit über 250.000 Tonträgern, also Möglichkeiten genug, um weitere inklusive Lesekreise zu gründen.

Maria Hack

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