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Einer, der die Menschlichkeit hinter der Polio-Ausrottung einfing

Die Partner der Global Polio Eradication Initiative (GPEI) würdigen Sebastião Salgado, den legendären brasilianischen Fotografen, dessen Arbeit den Kampf gegen Polio beleuchtete. Salgado ist Ende Mai im Alter von 81 Jahren verstorben. Mit seinen eindrucksvollen Bildern dokumentierte er nicht nur die verheerenden Auswirkungen von Polio, sondern auch den unermüdlichen Einsatz von Gesundheitspersonal und Gemeinden für eine Welt ohne Polio.

Seine Beiträge zu Projekten wie "Das Ende der Polio" und "Die Kunst, ein Leben zu retten" zeigten die Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit der Menschen an vorderster Front. Seine Fotografien erzählten mehr als nur Bilder, sie erzählten eine Geschichte von Hoffnung, Tatkraft und dem unerschütterlichen Einsatz für die Ausrottung der Polio.

Mit seinen charakteristischen Schwarz-Weiß-Kompositionen machte Salgado sichtbar, was oft übersehen wurde – die menschlichen Geschichten hinter den Kampagnen zur öffentlichen Gesundheit. Er verstand, dass es im Kampf gegen Polio nicht nur um Impfstoffe ging, sondern um Menschen: gelähmte Kinder, die mit bemerkenswerter Kraft ihren Alltag meistern, Familien, die Schutz für ihre Kinder suchen, Gesundheitshelfer, die täglich kilometerweit reisen, um jedes Kind zu erreichen, und Gemeinden, die gemeinsam Impfungen ermöglichen.

"Salgados Arbeit erzählte die menschliche Geschichte hinter den Statistiken und sorgte dafür, dass die Welt die Gesichter derjenigen sah, die am stärksten von Polio betroffen sind", sagte Martin Eisenhawer, Wissenschaftler in der Abteilung für Polioausrottung des WHO-Hauptquartiers und preisgekrönter Naturfotograf. "Seine Arbeit dokumentierte nicht nur – sie fesselte die Aufmerksamkeit. Seine Bildsprache, die Ästhetik mit Emotionen verbindet, geht einem unter die Haut. Polio hätte keinen besseren visuellen Botschafter haben können", fügte er hinzu.

Gustavo Monasterios, ein technischer Mitarbeiter derselben Abteilung, der sich auf die Bekämpfung von Polio-Ausbrüchen spezialisiert hat und ein begeisterter Fotografie-Fan ist, schloss sich dieser Meinung an. "Fotografie hat die Macht, Geschichten zu erzählen, und Salgado hat das besser verstanden als jeder andere. Seine Kamera zeigte den Kampf gegen Polio und machte den Menschen gleichzeitig die Dringlichkeit der Situation bewusst."

Salgados Vermächtnis erinnert uns daran, dass visuelles Geschichtenerzählen die Kraft hat, Handlungen zu beeinflussen und Veränderungen voranzutreiben. Seine Arbeit – die ein breites Spektrum menschlicher Erfahrungen umfasst – inspiriert weiterhin und beleuchtet die Würde, Widerstandsfähigkeit und den Kampf von Menschen weltweit. Ob er den Kampf gegen Polio, die Vertreibung von Gemeinschaften oder die Schönheit unberührter Landschaften dokumentierte – seine Bilder waren ein eindrucksvolles Zeugnis menschlicher Existenz.

GPEI erinnert sich an ihn und dankt ihm.

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