Distrikt 1930

Ein grünes Klassenzimmer am Bodenseeufer

von Georg Ganter |
| Lesezeit: 2 Minuten

Die Idee von Präsident Hans-Dieter Litke, ein "Grünes Klassenzimmer" ins Leben zu rufen, stieß beim Rotary Club Konstanz auf breite Zustimmung.

Doch wo konnte dieses visionäre Projekt verwirklicht werden? Fündig wurde man am idyllischen Ufer des Bodensees: Im "Marianum – Zentrum für Bildung und Erziehung gGmbH" bei Allensbach, getragen vom traditionsreichen Kloster Hegne, traf man auf eine begeisterte Schulleiterin Constance Ott, ein engagiertes Kollegium und eine großzügige Fläche mit Entwicklungspotential.

Das staatlich anerkannte Marianum wird von rund 800 Schülerinnen besucht. Die Rotarier schlugen vor, in einem Nutz- und Ziergarten sowohl praktische Fertigkeiten als auch soziale Kompetenzen zu fördern – ein Angebot, das sofort auf offene Ohren stieß. Die Schule stellte eine Fläche von 300 Quadratmetern zur Verfügung, auf der Jugendliche künftig Einblicke in Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft gewinnen können.

Sechs Hochbeete und ein Gewächshaus

Gemeinsam mit den Rotariern übernahm ehrenamtlich Gartenbaudirektor Markus Zeiler von der Insel Mainau die Planung. Nach mehr als 300 Stunden gemeinsamer Bauzeit und dank Spenden in Höhe von 20.000 Euro entstanden ein Gewächshaus und sechs Hochbeete. 280 Meter Holz, 500 Bohrlöcher und robuste Schrauben verbinden die Konstruktionen, die mit 15 Tonnen Erde und Substrat befüllt wurden – Teamarbeit war hier gefragt!

Der Garten wird ökologisch bewirtschaftet: Kompost, Regenwasser und natürliche Dünger sorgen für nachhaltiges Wachstum. Geerntet werden Salat, Karotten, Kräuter und vieles mehr – und dann frisch verarbeitet in Lehrküche und Mensa.

Lernen inmitten der Natur

Der Incoming-Präsident Frank Scheuten plant bereits das nächste Projekt: Eine Terrasse mit Pavillon, Sitzbänken und Tischen für rund 20 Schüler und Schülerinnen. Ab Herbst soll dort unter freiem Himmel unterrichtet werden – begleitet von einer Gärtnermeisterin und einer ausgebildeten Kräuterpädagogin.

Besonders viel Begeisterung löste der Vorschlag von Dekan Michael Teipel aus: Ein Hühnerstall mit Freigehege soll entstehen. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei Verantwortung für Tiere und das Ökosystem. Die Vorfreude ist groß – erste Klassen haben bereits begonnen, Namen für die zukünftigen gefiederten Bewohner auszuwählen. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Projekt weiterentwickelt.

Georg Ganter

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