Distrikt 1800

Erfolgreich gegen die Sandflohkrankheit

von Gabriele Arndt-Sandrock |
| Lesezeit: 2 Minuten

In einem zweijährigen Projekt hat der RC Schwarmstedt Aller-Leine-Tal zusammen mit dem RC Bugiri in Uganda das Vorkommen von Tungiasis drastisch senken können.

Vor ein paar Wochen reiste eine Delegation des Clubs mit Präsident Christoph Wasserfuhr nach Uganda, um sich über das Ergebnis ihres Engagements vor Ort zu informieren. Dort erzählte der Direktor einer Schule: „Seitdem wir eine Tungiasis-Strategie haben, sind wieder mehr Kinder in der Schule, sie lernen besser, können sich besser konzentrieren, die Leistungen sind deutlich gestiegen. Die Schule hat dadurch einen besseren Ruf, und mehr Kinder werden angemeldet.“ Und wie war es vorher?

Die von Tungiasis – auch Sandflohkrankheit oder Jigger genannt – betroffenen Schüler konnten kaum mehr den weiten Weg zur Schule laufen. Sie wurden stigmatisiert, manch einer glaubte an Hexenwerk. Weil das Herauspulen mit einer Nadel oder einem Dorn schmerzhaft ist, haben sie keine Hilfe gesucht. Dank eines Global Grants über 108.000 Euro ist diese Hilfe in Form von Aufklärungsmaßnahmen und der Behandlung mit Nyda nun da. Das Präparat ist hierzulande bekannt als Mittel gegen Kopfläuse, das darin enthaltene Silikonöl Dimeticon hilft aber genauso auch gegen Sandflöhe – sofort nach der ersten Anwendung und völlig schmerzfrei. Und wie Vorsorge geht, wissen die Schüler nun ebenfalls: Füße waschen und möglichst immer Schuhe tragen.

Fortsetzung folgt

Auch die Heilung eines älteren Dorfbewohners beeindruckte die Clubfreunde. Vor lauter Sandflöhen konnte der Mann seine Hütte nicht mehr verlassen und vegetierte nur noch vor sich hin. Nun aber ist er wieder ins Gemeindeleben integriert. Das medizinische Personal in den Dörfern wurde geschult und mit Tungiasis-Ersthelfer-Kits ausgestattet.

Die Betroffenen nehmen die schnelle und schmerzfreie Hilfe gerne an: „Wir sind euch so dankbar. Bitte macht weiter. Und helft uns auch bei unserem Wasserproblem und den Aids-Erkrankten“, hörten die Besucher aus Deutschland immer wieder. Ja, der Club macht weiter. Aber der Fokus bleibt auch dieses Mal auf den Sandflöhen, denn der Distrikt Bugiri hat noch weitere Subcountys mit vielen Menschen, die unter den Sandflöhen leiden. Dort möchte der Club mit einem weiteren Global Grant ansetzen. Beste Voraussetzung dafür bietet die Maßnahme des Gesundheitsministeriums, das Dimeticon-Öle in die Liste der unentbehrlichen Medikamente zur Behandlung von Jigger aufgenommen hat, was auch dem rotarischen Projekt in Bugiri zu verdanken ist.

Karin Mestwerdt

Gabriele Arndt-Sandrock

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