Distrikt 1860

Förderung von Forschung und Musik

von Dagmar Gilcher |
| Lesezeit: 3 Minuten

Zum achten Mal hat die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung des RC St. Ingbert ihre hoch dotierten Förderpreise an herausragende Nachwuchstalente im Saarland vergeben.

Dem Gründungsmitglied des RC St. Ingbert Hans Giessen und seiner Ehefrau Ruth ist die Gründung der nach ihnen benannten und beim gemeinnützigen Förderverein des Clubs angesiedelte Stiftung zu verdanken, die seit nun sieben Jahren exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Forscher aus den Bereichen Medizin und Naturwissenschaft sowie hochbegabten Nachwuchs der klassischen Musik fördert. 22 junge Talente konnten so bislang mit Förderbeiträgen von insgesamt 410.000 Euro unterstützt werden. Diesmal wurden Preise in Höhe von 50.000 Euro übergeben: an eine Medizinerin, die zur Rolle von Mikro-RNAs bei altersbedingten neurodegenerativen Erkrankungen forscht, und einen Molekularbiologen, der am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) an der Entwicklung neuer Antibiotika gegen multiresistente Keime arbeitet. Victoria Wagners Forschung könnte in RNA-basierte Therapien gegen Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer münden. Dank Carsten Seyferts Forschung hat die Entwicklung zu einer neuen Antibiotika-Klasse einen entscheidenden Fortschritt gemacht.

Großartige Musiktalente an Fagott und Klavier

"Hier habe ich meinen beruflichen Erfolg begründet, und deshalb sollten junge Menschen aus dieser Region davon profitieren", hat der sich dem Saarland verbunden fühlende Stiftungsgründer Hans Giessen erklärt. Wenige Monate nach seinem 90. Geburtstag am 26. Februar 2017, dem Gründungsdatum der Stiftung, verstarb er am 3. Mai. Seit 2018 ist die Verleihung der Stiftungs-Preise ein besonderes Ereignis für Rotarier und Rotarierinnen im Saarland.

Die diesjährige Vergabe fand in der Aula der Universität des Saarlandes statt, moderiert vom St. Ingberter Rotarier und SR-Sportreporter Thomas Braml. Überreicht wurden die Preise vom ehemaligen Weltklasse-Tennisspieler, Daviscup-Kapitän wie –Gewinner (und gebürtigem Saarländer) Patrick Kühnen. Seine Gedanken zum Thema "Talente fordern und fördern" bildeten den Auftakt. Zwar wurde kein Preis im Bereich Musik vergeben. Dafür gab der Vorjahres-Gekürte, der aus dem brasilianischen Salvador de Bahia stammende Felipe Santana de Souza, Kostproben seines Könnens. Der an der Hochschule für Musik ausgebildete Fagottist, mehrfach Preisträger bei Wettbewerben, hat sich dank des Preisgeldes endlich ein eigenes Instrument kaufen können, setzt sein Masterstudium an der HfM fort, hat zwischenzeitlich eine feste Orchesterstelle und beteiligt sich als Fagott-Lehrer an einem Projekt in Angola, das Jugendlichen Orchestermusik nahe bringen will. Und noch ein Ausnahmetalent trug zum Gelingen des Abends bei: Der vom RC St. Ingbert geförderte, erst 15 Jahre alte Pianist Paul Gurti, Jungstudent an der HfM und womöglich ein zukünftiger Preisträger der Stiftung.

Dagmar Gilcher

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