Herzensangelegenheit eines Kardiologen

Fast 4000 Patienten mit akuten Beschwerden in der Brust suchen jährlich die Klinik für Innere Medizin II am Helios-Krankenhaus in Plauen auf, die von Hans Neuser gegründet und 15 Jahre geführt wurde. Zu Beginn des Jahres 2024 ging er in den Ruhestand und bemüht sich jetzt um fast 4000 Rotary-Mitglieder in 78 Clubs. Zahlenmäßig hat sich also für den Internisten und Kardiologen Neuser wenig geändert. Als Governor für 2024/25 macht er nun den Distrikt zu seiner Herzensangelegenheit – mit den Themen Gesundheitsförderung und Krankheitsvorsorge als Schwerpunkt.

Gebogen wie eine Banane zieht sich der Distrikt von Görlitz an der polnischen Grenze bis nach Regensburg in der Oberpfalz. Mittendrin, an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, studierte Neuser Medizin, sein Weg führte ihn später dann von Franken über Ostwestfalen/Lippe ins Vogtland. Seit 2011 ist er Mitglied im RC Vogtland Schloß Voigtsberg und außerdem auch Mitglied in der PolioPlus Society. Neben dem RI-Schwerpunkt Gesundheit setzt er auf Rotarys Internationalität, neu im Amt reiste er zuerst nach Franzensbad, um dort den tschechischen Governor zu treffen.

Laufen Dinge falsch, darf man nicht wegsehen

Engagement in Länderausschüssen (LA) ist ihm sehr wichtig, zum Beispiel für den LA Deutschland-TschechienSlowakei. „Viele von uns haben Verbindungen in andere Länder, sie alle sind gefragt, sich in unseren Länderausschüssen einzubringen.“ Er erinnert an den internationalen Jugendaustausch, die Donauallianz und das Projekt End Plastic Soup, dazu will er die Verbindungen der Clubs stärken. Mit District Grants und Global Grants sollen Projekte zur Krankheitsprävention besonders gefördert werden. Weil zu Gesundheitsbewusstsein auch nachhaltiges Verhalten gehört, wird er das Projekt Rotary-Moor in Oberfranken zur Kompensation von Kohlendioxid fortführen. Als Imker vereint er die Themen Umweltschutz und Gesundheit längst: Was er für seinen Honig erlöst, fließt direkt an die PolioPlus Society. Und er erinnert – Stichwort Diskussionskultur – an die Worte von RI-Past-Präsident Holger Knaack: „Wenn Dinge offensichtlich falsch laufen, dürfen wir nicht wegsehen. Wir werden nicht nur an Ergebnissen gemessen, sondern auch an unserem Verhalten.“ Es sei mühsam, sich mit Menschen zu unterhalten, die andere Meinungen vertreten, doch er wünsche sich, dass wir Rotarier uns auch in Diskussionen respektvoll zeigen.