Distrikt 1860
von Ralph Kühnl |
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Mit Hilfe von Global Grants hat der Distrikt 1860 in Kenia schon einiges bewegt. Die Zusammenarbeit mit Rotaract hebt die Projekte nun noch einmal auf ein ganz neues Niveau.

Es braucht Mut, Kontrolle abzugeben. Und Vertrauen, wenn die Jüngeren übernehmen. Im Distrikt 1860 hat Rotary genau das gewagt – und Rotaract den Fahrersitz überlassen. In Kenia läuft seit zwei Jahren ein Projekt, das zeigt, was daraus entsteht: YES! 2.0 – Youth Empowered Solutions. Ein Global-Grant-Projekt zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensverhältnisse für Jugendliche in Rarieda, einer der ärmsten Regionen des Landes.

Jonas Wengel, Mitglied im Rotaract Club St. Wendel, ist Primary Contact dieses Global Grants – ein Novum, das weltweit Seltenheitswert hat. Normalerweise liegt diese Rolle fest in den Händen von Rotariern. "Es ist nicht selbstverständlich, wie viel Vertrauen Michael Finkler und andere in uns als Rotaracter gelegt haben. Die Zusammenarbeit ist ein Vorbild der Synergien von Rotary und Rotaract", sagt Wengel.

Michael Finkler, Mitglied im Rotary Club St. Wendel Stadt und Experte im Umgang mit Global Grants, platzierte 2010 einen der ersten Global Grants weltweit in Rarieda. Der Distrikt 1860 war seinerzeit Pilotdistrikt für diese neue Form der Grants. Inzwischen war er an Projekten im Wert von mehr als 2,5 Millionen Euro federführend beteiligt. Er ist überzeugt: "Das Beste, was man als Rotary Club oder auch als Distrikt machen kann, ist Rotaract in internationale Projekte mit einzubeziehen." Gemeinsam mit dem Rotary Club Nairobi-Utumishi und der NGO Rafiki Wa Maendeleo entstand so ein Projekt, das jungen Menschen eine Zukunft eröffnet.

Rund 102.000 US-Dollar umfasst das Budget von YES! 2.0 – für Rotary-Verhältnisse kein Riese, für Rarieda ein gewaltiger Hebel. Mehr als 300 Jugendliche haben in der Street Business School gelernt, wie man ein eigenes nachhaltiges Geschäft aufbaut. 25 Youth Health Ambassadors informieren über Hygiene, Verhütung und mentale Gesundheit. Und der Rotaract Club Rarieda ist heute einer der aktivsten Clubs Kenias. Rafiki Wa Maendeleo trägt das Programm vor Ort und hat mit dem Rarieda Training and Resource Center eine nachhaltige Basis geschaffen – eine zentrale Bedingung der Rotary Foundation.

Das Projekt wird finanziell von deutschen Clubs getragen, durch Spenden an den RDG (Rotary Deutschland Gemeindienst). Die Mittel werden transparent abgewickelt und Spendenquittungen ausgestellt.

Im September reisen elf Rotaracter, dazu Lehrer und Schüler, wieder nach Kenia, um vor Ort anzupacken. Die nächste Idee ist ein medizinisches Projekt für Kinder, bei dem der Rotaract Club Rarieda erstmals selbst Host Club sein könnte. Darin sollen die drei tödlichsten Krankheiten für Kinder unter fünf Jahren in Kenia – Malaria, Lungenentzündung und Diarrhoe – angegangen werden. Ein Schritt, der erneut Rotary-Geschichte schreiben könnte.

Ralph Kühnl

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