Distrikt 1820
von Claus Peter Müller von der Grün |
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Sonnenkraft für die Zukunft: Der Rotary Club Nidda unterstützt Solidarische Landwirtschaft Wallernhausen mit Solaranlage. Und das Engagement trägt Früchte – das gemeinsame Projekt verbindet Klimaschutz, Gemeinschaft und regionale Verantwortung.

Ein goldener Oktobernachmittag auf dem Bunten Acker: Zwischen Kohlreihen und winterfesten Beeten glitzern zwei Solarpaneele in der Sonne. Neben dem kleinen Unterstand stehen Clubpräsident Fritz Hense, Vizepräsident Gert Holle, Gärtner Stefan Sylla, Vorstandsmitglied Till Strohbusch, Energieexperte Florian Appel aus Schotten sowie Christiane Rehahn, Vorsitzende der Solidarischen Landwirtschaft Wallernhausen. Gemeinsam begutachten sie, was durch bürgerschaftliches Engagement, technische Kreativität und viel Idealismus möglich wurde – eine neue Photovoltaikanlage, die künftig Wasserpumpe, Lastenrad und weitere Geräte der Solidarischen Landwirtschaft Wallernhausen mit sauberem Sonnenstrom versorgt.

"Damit schließen wir den Kreis zwischen nachhaltiger Energie und ökologischer Landwirtschaft", erklärt Sylla. Die Anlage sei mehr als nur eine technische Neuerung – sie stehe sinnbildlich für gemeinsames Handeln in einer Zeit, in der lokale Lösungen für die Energiewende gefragt sind.

Unterstützt wurde das Projekt durch eine Spende des Rotary Club Nidda in Höhe von 2.000 Euro. "Wir wollten zeigen, dass Umweltengagement auch im Kleinen Großes bewirken kann", sagt Holle, der die Idee zum Solarbetrieb der Pumpe initiiert hatte. Präsident Hense ergänzt: "Rotary steht für Verantwortung – und die beginnt vor der eigenen Haustür."

Ein besonderer Dank gilt dem jungen Schottener Florian Appel, Betreiber eines Solartechnik-Unternehmens, das sich auf Balkonkraftwerke spezialisiert hat, sowie Vorstandsmitglied Till Strohbusch. Beide haben mit großem Engagement und technischem Know-how die Anlage geplant und umgesetzt und erläuterten den Rotariern die technischen Feinheiten des Energiespeichers.

Anstatt den erzeugten Strom – wie bei herkömmlichen Anlagen üblich – ins öffentliche Netz einzuspeisen, entwickelten sie eine innovative "Insellösung", bei der die Energie direkt über ein Speichermodul an die Verbraucher auf dem Acker geleitet wird. So kann die bisher mit Benzin betriebene Pumpe, die Wasser aus über 35 Metern Tiefe fördert, ebenso zuverlässig versorgt werden wie das elektrisch betriebene Lastenfahrrad – effizient, autark und ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

Ein zusätzlicher Effekt: Die bislang mit einer hohen Geräuschemission behaftete Pumpe läuft nun nahezu lautlos, freut sich Sylla. Mit der von Florian Appel entwickelten Lösung ist zudem eine Erweiterung der Anlage möglich, sodass künftig auch weitere Geräte mit Strom versorgt werden können.

Die Solidarische Landwirtschaft Wallernhausen mit über 80 Mitgliedern ist längst ein Leuchtturmprojekt in der Region. Hier teilen Verbraucher und Produzenten Verantwortung, Risiko und Ernte – transparent, gemeinschaftlich und fair. Bereits in früheren Jahren unterstützten die Niddaer Rotarier den Verein, etwa beim Bau der Brunnenanlage oder bei Aktionen mit Kindern und Jugendlichen des Kinderheims Harb.

Auch die Stadt Schotten brachte sich ein: Bürgermeister Benjamin Göbl ermöglichte mit einer Spende die Anschaffung großer Wasserspeicher, die die Bewässerung auch an trüben Tagen sicherstellen. Um die Wasserversorgung künftig noch effizienter zu gestalten, sollen zusätzliche Speicher an höher gelegenen Stellen des Geländes installiert werden.

Christiane Rehahn, Vorsitzende der Solidarischen Landwirtschaft Wallernhausen, dankte sowohl Florian Appel als auch dem Rotary Club Nidda herzlich für deren Unterstützung. "Solche Kooperationen zeigen, wie viel entstehen kann, wenn Menschen ihr Wissen, ihre Ideen und ihre Begeisterung zusammentragen", betonte sie.

Das Ergebnis ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Energie, Landwirtschaft und Gemeinschaft auf nachhaltige Weise zusammenfinden. "Hier wird auf dem Acker Zukunft gemacht – mit Sonne, Solidarität und Zusammenhalt", fasst Hense begeistert zusammen.


Informationen
Solidarische Landwirtschaft – gemeinsames Wirtschaften für Mensch und Umwelt

In der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) tragen Landwirte und Verbraucher gemeinsam Verantwortung für die Produktion. Die Mitglieder finanzieren die Jahreskosten des Betriebs im Voraus und erhalten wöchentlich frische Ernteanteile. Das Modell schafft Planungssicherheit, fördert ökologische Vielfalt und ermöglicht Teilhabe – unabhängig vom Einkommen.

Claus Peter Müller von der Grün

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