Neues vom RC Bröckedde - Folge 154
Der GPS-Rotarier
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donauin den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg
Ereignisreich wie immer war die jüngste Reise des RC Bröckedde, die diesmal nach Transsilvanien führte. Drei der 35 Teilnehmer gingen beim Ausflug in ein Biosphärenreservat verloren, zwei verschwanden in den Gewölben des Dracula-Schlosses in Bran und einer tauchte in das Nachtleben von Bukarest ab, ohne je wiederzukehren.
Als weitere zwei Freunde den Rückflug am Bukarester Flughafen verpassten, begann Präsident Pröpke sich ernsthaft Sorgen zu machen: „Ein gewisser Schwund ist ja immer, aber unsere Verlustrate wird langsam bedrohlich.“
Kassierer Knödler pflichtete ihm bei: „Wir brauchen mehr Disziplin. Mit Rotariern zu reisen ist schwieriger als einen Sack Flöhe zu hüten.“
Pröpke stöhnte: „Ich kann doch nicht jedem ein Glöckchen umhängen.“
Da schaltete sich Graf Wolkenklau-Oderbruch ein, nebenbei der Großagrarier Nummer eins im Landkreis Bröckedde. Er hatte einen Vorschlag: „Machen wir es wie mit meinen Schafen.“
„Wie bitte?“
Der Graf erläuterte: „Wir statten jeden Rotarier mit einem GPS-Tracker aus. Über das Global Positioning System kann man per Smartphone stets sehen, wo er sich aufhält.“
Pröpke war begeistert, für die nächste Clubreise nach Mailand musste sich jeder Freund einen GPS-Tracker zulegen. Vereinzelt gab es Murren, von Überwachungsstaat war gar die Rede, doch der Präsident selbst ging mit gutem Beispiel voran.
Am ersten Abend in Mailand probierte er das System aus. Wunderbar, er hatte alle seine Schäfchen im Griff. Die Damen ortete er alle in der Galleria Vittorio Emanuele II in diversen Boutiquen, die Herren sämtlich in der Bar des Hotels Principe Di Savoia.
Entspannt gönnte sich der Präsident einen Abendspaziergang, wobei er unversehens in eine dunkle Nebenstraße geriet, wo ihn plötzlich einige Frauen mit sehr direkten Angeboten beglückten. Er kehrte um, aber prompt meldete sich die Gattin per SMS: „Das glaube ich jetzt nicht!“
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