Neues vom RC Bröckedde - Folge 149
Doppelt hält besser
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg
Eines Tages ereilte Präsident Pröpke die Nachricht, dass es im nahen Zwoffelhausen einen besonders erfolgreichen Rotary Club gebe, der Jahr um Jahr gewaltig wachse. Pröpke machte sich auf den Weg nach Zwoffelhausen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Das Meeting dort fand in einer Turnhalle statt, was Pröpke etwas unpassend fand. Aber bitte, bei dem Andrang war das wohl nicht anders zu organisieren. Außerdem waren die Tische im vorderen und hinteren Teil der Halle durch ein blaues Band getrennt. Er kämpfte sich durch die wogende Menge hin zum Präsidententisch, wo ihn das Ehepaar Schrappnagel erwartete. Freundin Schrappnagel begrüßte den Gast herzlich: „Willkommen in unserem Club, mein Mann und ich teilen uns dieses Jahr die Präsidentschaft.“
Nach und nach wurde Pröpke weiter aufgeklärt. Frau Schrappnagel erläuterte: „Seit zwölf Jahren nehmen wir nicht mehr einzelne Rotarier auf, sondern nur noch Ehepaare. Das hat sich sehr bewährt.“ „Aha“, sagte Pröpke.
Frau Schrappnagel stieß ihren Mann in die Seite: „Nun sag du doch auch mal was, Ottokar.“ Der hüstelte: „Meine Frau und ich teilen uns die Aufgaben der Präsidentschaft.“ Das merkte Pröpke im Verlauf des Meetings. Ottokar durfte die Regularien verlesen, der Gattin Wein nachschenken und die Glocke auf Hochglanz polieren, ansonsten hatte sie das Heft fest in der Hand.
Erstaunt ließ Pröpke seinen Blick durch die Turnhalle schweifen. „Wie viele Freundinnen und Freunde hat denn der RC Zwoffelhausen?“
„Derzeit 512, aber wir legen fast wöchentlich zu. Rotary International hat uns schon zum weltweiten Vorbild ausgerufen“, erwiderte die Präsidentin stolz.
„Woher kommt der Zuwachs?“ Sie lächelte: „Leider ist ja nicht jede Ehe für die Ewigkeit, ab und an kommt es zu Trennungen und neuen Verbindungen. Aber wir bleiben jedem Mitglied treu, auch denen, die nach einer Scheidung übrig bleiben. Die sitzen übrigens an den Tischen hinter dem blauen Band.“
Nach dem Meeting bat die Präsidentin zur rückwärtigen Tür der Turnhalle: „Ich möchte Ihnen noch etwas zeigen.“
Pröpke blickte nach draußen und sah eine Baustelle, wo gerade ein Kinderspielplatz mit Rutsche und Hüpfburg im Entstehen war. Freundin Schrappnagel sagte versonnen, mit einem gewissen Glanz in den Augen: „Wir sorgen vor, denn ab nächstem Jahr nehmen wir auch ganze Familien auf.“
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