Neues vom RC Bröckedde - Folge 153
Mopsi goes Harvard
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg
Freund Mopsinger hatte zehn Jahre lang den Jugenddienst im RC Bröckedde betreut. Er lotste unzählige Austauschschüler nach Bröckedde oder schickte sie hinaus in die Welt. Eine erfüllende, bisweilen anstrengende Aufgabe. Gerne sagte er: „Diese tollen jungen Leute geben einem den Glauben zurück, dass die Menschheit doch eine Zukunft hat.“
Aber eines Tages erklärte Mopsinger Präsident Pröpke, es sei nun genug. Es werde in Bröckedde immer schwieriger, Gasteltern zu finden. Und es gebe „viel Arbeit und wenig Anerkennung im Club“. Pröpke musste ihm zustimmen und sann darüber nach, wie man den verdienten Freund ein wenig für seine Mühe entschädigen könnte.
Eine zündende Idee dafür hatte Kassierer Knödler: „Legen wir doch ein Spezialprogramm für Jugenddienstler auf, so unter dem Motto „silver exchange“. Ein paar Dollar dafür mache ich aus meinem Reptilienfonds locker.“
„Wie bitte?“
„Ganz einfach. Wer sich wie Mopsinger für uns aufgerieben hat, darf für ein Jahr ins Ausland zu ausgesuchten Gasteltern. Kann nicht schaden, wenn wir auch mal Leute mittleren Alters rausschicken.“
Und so startete das Silver-Exchange-Programm mit Mopsinger als erstem Kandidaten. Er war 40 Jahre alt und ungebunden. Sehr rüstig waren auch seine Gasteltern, Martha und Bobby Miller (82 und 83), in einer US-Kleinstadt im Mittleren Westen.
Mopsinger lebte sich rasch bei den Millers ein und schrieb Präsident Pröpke begeisterte Mails. Allerdings hatte Pröpke nach einer gewissen Zeit den Eindruck, dass sich der Freund irgendwie rückentwickelte. Die letzten Mails hatte er mit „Tschüssi, your Mopsi“ unterschrieben.
Nach neun Monaten fragte Pröpke taktvoll an, wann denn mit der Rückkehr zu rechnen sei. Mopsi erwiderte fröhlich: „Beim Jahresball meiner High School habe ich eine süße Cheerleaderin kennengelernt. Die hat erst mal Vorrang.“
Nach zwölf Monaten mahnte Pröpke erneut. Und Mopsi mailte: „No chance. Ich büffle gerade für ein gutes Abschlusszeugnis an der High School. Mummy and Daddy meinen, wenn ich mich richtig ins Zeug lege, kriege ich ein Stipendium für Harvard.“
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