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Neues vom RC Bröckedde · Folge 92

Roselinde goes Rotary

Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.

Alexander Hoffmann15.04.2014

Freund Zupfwurm war schon lange Rotarier, als ihn eines Tages seine Frau Roselinde mit dem Wunsch überraschte: „Ich möchte auch in Rotary.“ Er antwortete: „Also, beim RC Bröckedde sieht man es nicht so gerne, wenn Ehepartner im selben Club sind. Ganz abgesehen von?…?“?.

 Er hüstelte.

 Sie meinte spitz: „Abgesehen von der Qualifikation? Immerhin hat der RC Wapswede schon Interesse an mir bekundet.“

 Zupfwurm antwortete lässig: „Ach ja, der RC Wapswede, unser Tochterclub. Den haben wir als eine Art Überlaufbecken gegründet.“

 „Für was?“

 „Für Aspiranten, die nicht so recht in unseren RC Bröckedde passen.“

 Roselinde ließ sich nicht entmutigen und folgte dem Ruf des RC Wapswede. Bald war sie eine überaus beliebte Rotarierin, wobei es nicht schadete, dass sie gut aussah, warmherzig war und glänzende Vorträge halten konnte. Besonders im RC Bröckedde wurde sie ein gern gesehener Gast. Der Gatte merkte davon wenig, denn er war beruflich stark eingespannt, seine Präsenzen im RC Bröckedde waren lausig.

 Als seine Fehlzeiten kulminierten, fragte Zupfwurm Präsident Pröpke, ob man ihm nicht ein paar Präsenzen seiner Frau gutschreiben könnte: „Als eine Art Ehegattensplitting.“ Bedauernd lehnte Pröpke ab und meinte: „Wäre schön, wenn Sie selbst öfter kämen.“

 Roselinde machte weiter Karriere. Sie war nun deutschlandweit gefragt und wurde Governesse. Fortan musste der Gatte Roselinde siezen, er hatte stets zwei Schritte hinter ihr zu gehen und durfte sie nicht ungefragt ansprechen. Seine Präsenzen waren immer noch lausig.

 Er fasste sich ein Herz und versicherte Präsident Pröpke: „Bald komme ich öfter in den Club.“

 Pröpke erwiderte: „Mein Guter, lassen Sie sich ruhig Zeit. Hauptsache, Ihre Frau beehrt uns bald wieder.“
Alexander Hoffmann
Alexander Hoffmann (RC Frankfurt/Main-Römer) ist korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde. Nach langen Jahren als politischer Redakteur bei namhaften Tageszeitungen (zuletzt "Süddeutsche Zeitung") ist Hoffmann heute als Unternehmensberater tätig. Daneben zahlreiche Sachbuchveröffentlichungen zu den Themen Zeitgeschichte und Medizin sowie satirische Beiträge für den Rundfunk. Dem satirischen Düsseldorf-Roman "Der Wolkenschieber" folgten 2019 der Krimi "Hopfen, Malz & Blut" und 2020 der Krimi "Phantom im Wiehengebirge". 2021 erschienen der Krimi "Bommfördes Erbe" und der Roman "Brillanter Abgang". 2022 folgte der Wirtschaftskrimi "Mainopoly". 2023 erschienen der Krimi "Tödliche Eisernte" und die Katzennovelle "Der Chef bin ich".
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