Race Across America
Tiroler Rotarier im Kilometer-Kampf
Das härteste Radrennen der Welt will Kurt Matzler aus Österreich mitfahren. Für den guten Zweck: Sein Einsatz in einem Viererteam im Juni 2016 soll dem Kampf gegen Kinderlähmung zugute kommen.
4.800 km durch glühende Sonne, quer durch 12 Bundesstaaten, über die Rocky Mountains und die Appalachen, zwischen LKW-Kolonnen hindurch und über einsame Interstate-Straßen – das Race Across America ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Es gilt als das härteste Radrennen der Welt. Selbst, wenn man es wie Kurt Matzler im Team fährt. Doch der 46-Jährige hat sich vorgenommen, die EndPolioNow-Kampagne von Rotary nicht nur mit Aktionen in der Tiroler Heimat zu unterstützen, sondern auch mit dem Abspulen von Kilometern in dem amerikanischen Straßenrennen. Deshalb gibt es kein Zurück mehr.
Sieben Tage dauert das Rennen im Schnitt von Oceanside (Kalifornien) bis nach Annapolis an der Ostküste der USA. Abhängig ist das von der Teamstärke: Einzelfahrer brauchen etwas länger als die Zweier-, Vierer- oder Achter-Teams. Kurt Matzler wird sich zusammen mit drei anderen ins Zeug legen. Alle paar Stunden wechseln sie sich ab - je nach Schwierigkeitsgrad der Strecke und Tagesform. Denn die bis zu 50 Grad heiße Mojave-Wüste oder die Strapazen in den Bergen kann man nicht stundenlang bewältigen. Immerhin sind allein 52.000 Höhenmeter auf der Gesamtstrecke zu überwinden. Und die ist zudem noch rund ein Drittel länger als die Tour de France.
Österreichische Verstärkung
Ein Wohnmobil begleitet die Rotary-Sportler, zwölf Betreuer kümmern sich um die vier Radfahrer in Matzlers Team, darunter Physiotherapeuten, Ernährungsfachleute, Autofahrer. Auch der Rotarier Meinhard Huber vom RC Enns ist in der Crew dabei. Ebenfalls ein passionierter Radsport-Fan will er Kurt Matzler und die drei anderen Radsportler von "Cycling to serve" nicht nur motivieren und in die richtige Spur bringen, sondern Verpflegung, Unterstützer oder Werkzeug sicher und rechtzeitig zu den Sportlern chauffieren.
Schließlich strampeln die Radfahrer nicht umsonst quer durch die USA: Mit dem Einsatz des Rotary-Teams soll für die aktuelle Polio-Kampagne geworben werden. 10 Millionen Dollar sind das große Ziel, die im Zusammenspiel mit anderen Aktionen zusammenkommen sollen. „Damit könnten etwa 20 Millionen Kinder geimpft werden“, macht Kurt Matzler (RC Innsbruck-Goldenes Dachl) deutlich.
15 bis 20 Stunden trainiert der BWL-Professor pro Woche, der sich gerade rund um die Universität in Bozen vorbereitet. 150 bis 200 Kilometer spult er außerdem an jedem Wochenende ab, dazu jede Menge Krafttraining für Rumpf und Nacken. Als passionierter Radsportler weiß er: Vorbereitung ist das halbe Rennen. Immerhin hat er schon drei 24-Stunden-Rennen hinter sich und Klassiker wie den Ötztaler Radmarathon in den Beinen.
Diese Erfahrungen werden ihm gerade auf der superlangen Strecke durch die USA helfen. Denn ein Blick in die Geschichte des Rennens zeigt: "Bei den Einzelfahrern kommt nur jeder Zweite ins Ziel. Und auch die Teams halten nicht alle durch. Man muss den langen Riemen nicht nur fahren, sondern das auch sehr konzentriert tun. Denn die Fahrer jagen fast überall durch den normalen Verkehr - auch zur Feierabendzeit."
Den besten Antritt für die gute Sache
Sein eigenes Rennrad nimmt Kurt Matzler natürlich mit. Schließlich muss er im gewohnten Sattel sitzen, um den besten Antritt zu finden. Gleich am 18. Juni wird er die Start-Etappe mit seinen Teamkollegen gemeinsam absolvieren. Auch ins Ziel will das Rotary-Team als Mannschaft kommen. Unterwegs hofft Matzler auf Unterstützung - Plakate, motivierende Rufe, Anfeuern von den Zuschauern, vielleicht auch mal ein Wasser, das ihm vom Straßenrand gereicht wird. Aber er hofft auch, dass er wenigstens ab und zu mal den Blick in die Landschaft schweifen lassen kann. Immerhin durchquert er einige der spannendsten Regionen der USA.
Obwohl klar ist: Im Fokus seines Teams steht vor allem der Erlös für EndPolioNow.
Wenn Sie dabei sein wollen, wie Kurt Matzler und das Rotary-Team auf der 4.800-Kilometer-Strecke kämpfen: Lesen Sie ab 17. Juni 2016 das Tagebuch der Radler auf www.rotary.de
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