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ROTARY AKTUELL

Erhöhtes Spendenaufkommen im rotarischen Jahresendspurt

ROTARY AKTUELL - Erhöhtes Spendenaufkommen im rotarischen Jahresendspurt
© Rotary International

Der Rotary Deutschland Gemeindienst e. V. (RDG) und die Deutsche Rotarische
Stiftung (DRS) ziehen eine erste Bilanz für das rotarische Jahr 2016/17

Sybe Visser01.07.2017

Für das Jubiläumsjahr hat sich die Rotary Foundation vorgenommen, 300 Millionen Dollar zu sammeln. In Deutschland stieg mit dem rotarischen Jahresendspurt das Spendenaufkommen noch mal merklich an. Werden wir das weltweit gesetzte Ziel erreichen? Der Spendeneingang beim Rotary Deutschland Gemeindienst e. V. liegt per Ende Mai auf jeden Fall schon fünf Prozent höher als das vergleichbare Vorjahresniveau. Bisher konnten 3,4 Millionen Euro (Vorjahr 2,96 Mio.) für den Jahresfonds (APF) und knapp 1,2 Mio. Euro (Vorjahr 1,04 Mio.) für Polio verbucht werden.

Die Polio-Briefmarke, die anlässlich des Jubiläums der Rotary Foundation aufgelegt wurde, trug mit 14.500 verkauften Bögen beziehungsweise 142.000 Euro  dazu  bei. Auch die Aktion „Deckel drauf“, die inzwischen von vielen Rotary Clubs durch aktive Sammelaktionen unterstützt wird, gewinnt mit bisher 37.500 Euro in diesem Jahr zunehmende Bedeutung für Polio. Ein Wermutstropfen bleibt dabei: Nach Abzug der vorläufigen Ergebnisse aus diesen beiden Sonderaktionen liegt die Spendenleistung der Clubs zugunsten der Polio Challenge um sechs Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück.

Der Kampf gegen die Kinderlähmung kann seit Kurzem auch mit Einkäufen über AmazonSmile oder Buchungen bei booking.com unterstützt werden. Diese Online-Plattformen bieten an, einen bestimmten Prozentsatz der Einkaufssumme einer gemeinnützigen Organisation zukommen zu lassen. RDG ist bei beiden registriert und so fließen bei entsprechenden Reisebuchungen über booking.com sieben Prozent des Umsatzes auf das Polio-Konto. Bei Einkäufen über Amazon werden 0,5 Prozent des Einkaufswertes für „End Polio Now“ gutgeschrieben.

Deutsche Rotarische Stiftung
Die Deutsche Rotarische Stiftung (DRS) wurde als deutscher Ableger des weltweiten Endowment Fund (früher Permanent Fund) der Rotary Foundation geschaffen, um Gelder über einen längeren Zeitraum auch in Deutschland verwalten zu können. Zudem sind Zustiftungen jetzt auch zu Lebzeiten steuerlich wirksam.  Das Vermögen der DRS beträgt mittlerweile rund 1,2 Millionen Euro. Ein noch kleines Volumen im Vergleich zum Endowment Fund mit rund 400 Millionen Dollar Kapital und der gleichen Höhe an Zusagen für die kommenden Jahre. Solche Absichtserklärungen sind in Deutschland nicht üblich, sodass DRS nicht weiß, was auf sie zukommt. Um für zukünftige Entwicklungen gerüstet zu sein, ist DRS Mitglied im Bundesverband der Deutschen Stiftungen.

Als eine von deren 20.000 Stiftungen war DRS auch an der Jahrestagung vom 17. bis 19. Mai in Osnabrück beteiligt. Dieses Treffen der Stiftungen erfreute sich mit 3500 Teilnehmern großer Beliebtheit. Fast drei Viertel der unter diesem Dachverband registrierten Stiftungen verfügt über ein Vermögen unter 50.000 Euro. Gerade für diese kleinen Stiftungen wird es in Niedrigzinszeiten immer schwieriger, Renditen über dem Inflationsniveau zu erreichen. Damit wird das Stiftungsmodell an seine Grenzen geführt.

Der Stifterverband hat daher Reformen im Stiftungsrecht angeregt. Erstens sollen die Rechte von Stifterinnen und Stiftern gestärkt werden, indem das Gesetz erlaubt, den Stiftungszweck auch zu Lebzeiten des Stiftenden nachträglich anzupassen. Zweitens wird gefordert, dass die Zusammenlegung von Stiftungen sowie die Möglichkeit der Umwandlung in eine Verbrauchsstiftung erleichtert werden. Das Finanzministerium steht solchen Vorschlägen grundsätzlich positiv gegenüber.

Auf dem Stiftungstag in Osnabrück organisierte der RC Osnabrück-Mitte einen rotarischen Tisch. Diese Möglichkeit wurde von vielen Rotariern aus den örtlichen Clubs, aber auch von circa 60 Rotariern, die als Funktionäre einer (großen) Stiftung an der Tagung teilnahmen, zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch genutzt.