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Mönchengladbach

Ärztliche Hilfe für Wohnungslose in Mönchengladbach

Mönchengladbach - Ärztliche Hilfe für Wohnungslose in Mönchengladbach
Der RC Mönchengladbach mobilisiert zur ärztlichen Grundversorgung für Wohnungslose vor Ort. © RC Mönchengladbach

Der Rotary Club Mönchengladbach schickt Pflastermobil an Brennpunkte der Stadt, um eine medizinische Grundversorgung für Wohnungslose vor Ort zu schaffen.

Christoph Brützel23.03.2023

Nach intensiven Vorbereitungen und ersten Probeeinsätzen in den vergangenen Monaten startete der Rotary Club Mönchengladbach sein Projekt "Pflastermobil". Mit dem Mobil wird den Obdachlosen in der Stadt erstmals die Möglichkeit gegeben, unkompliziert medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das mobile Krankenzimmer wird zukünftig alle 14 Tage zu ausgewählten Brennpunkten in der Stadt unterwegs sein, um Obdachlosen, die von sich aus nicht in Arztpraxen oder in Einrichtungen wie das Café Pflaster gehen, vor Ort eine medizinische Grundversorgung (zum Beispiel Wundversorgung oder ähnliches) anzubieten. Bei jedem Einsatz ist das Pflastermobil mit einem ehrenamtlich tätigen Team bestehend aus einer Ärztin beziehungsweise einem Arzt und einem Krankenpfleger/ einer Krankenpflegerin besetzt.

Großer Bedarf

Wohnungslose Menschen sind aufgrund ihrer Lebensbedingungen in besonderer Weise gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Es fehlt ihnen oft an Krankheitsbewusstsein, zudem sehen sie sich hohen Zugangsbarrieren gegenüber, welche eine medizinische Versorgung im Regelsystem häufig verhindern. In Mönchengladbach sind mindestens 500 Menschen auf niederschwellige Hilfsangebote angewiesen.

Rotary Club motiviert und koordiniert Partner

Zur Umsetzung hat der Rotary Club Mönchengladbach nicht nur Spenden in Höhe von über 30.000 Euro gesammelt, sondern auch für die notwendige Infrastruktur gesorgt: In vielfältigen Gesprächen konnten knapp 30 Ärztinnen und Ärzte und sogar etwa 40 Krankenpfleger/innen für das Projekt gewonnen werden, welche sich die mobilen Dienste im Pflastermobil aufteilen. Der für diesen Zweck großzügig ausgestattete Wagen wird zunächst vom Malteser-Hilfsdienst in Willich zur Verfügung gestellt, später soll ein eigenes Fahrzeug angeschafft werden. Die Einsatzorte werden in Abstimmung mit der Mönchengladbacher Diakonie, die der Kooperationspartner des Clubs ist, und deren Streetworkern abgestimmt. Die mobile Einheit wird von weiteren Mitgliedern des Rotary Clubs als Fahrer unterstützt.

"Wir freuen uns sehr, hier einen aktiven Beitrag für solche Menschen zu leisten, die am Rande unserer Gesellschaft leben und durch unser Gesundheitssystem nicht hinreichend erfasst werden", sagt Michael Klein, der amtierende Präsident des Rotary Clubs, der das Projekt intiiert hat. Dr. Valérie Stephan, die ärztliche Leiterin des Projektes, fügt hinzu: "Wir ergänzen die bereits vorhandenen Hilfsstrukturen um einen medizinischen Bereich, der enorm wichtig ist für die wohnungslosen Menschen."