Bosnien-Herzegowina
Akuthilfe gegen Vermüllung
Tragische Ereignisse auf dem Balkan: Eine Unwetter-Flut spült Müll in Flüsse und Seen. EndPlasticSoup organisiert Hilfe.
"Kaum war das Müllsammelboot des Global Grant Drina/Danube nach getaner Arbeit im Sommer dieses Jahres wieder abgezogen worden, da erreichte die Rotarier in Deutschland ein Notruf aus Bosnien-Herzegowina", berichtet Ralf Thiel, Nachhaltigkeitsbeauftragter im Distrikt 1820. Denn Anfang Oktober war nach extremen Niederschlägen der Fluss Neretwa südlich von Sarajewo über die Ufer getreten und hatte sämtlichen Müll der Umgebung aufgesammelt und in seinem Flussbett sowie in Stauseen mitgerissen. Menschen starben in den Fluten oder wurden verletzt. Der Distrikt 1910 rief einen Disaster Response Grant ins Leben, um die Folgen der Katastrophe zu lindern.
"Die Mitglieder von EndPlasticSoup Deutschland, verantwortlich für den großen Umwelt-Global-Grant auf dem Balkan, fühlten sich sofort verpflichtet, ihre rotarischen Freunde in Bosnien-Herzegowina tatkräftig zu unterstützen, zumal alle Kontakte sehr gut etabliert sind bis hin zu den Ministerien", berichtet Ralf Thiel. Zudem verfüge Rotary durch den laufenden Umweltgrant über erhebliche Expertise in der Müllbeseitigung in Seen und Flüssen in der Region inklusive der gesamten Logistikproblematik. Die lokalen Behörden und Unternehmen seien mit solchen durch Umweltkatastrophen ausgelöste Reinigungsaktionen überfordert und verfügten weder über das erforderliche Spezialequipement noch über entsprechende Fachkräfte.
Durch Brandbriefe in den Distrikten war es möglich, innerhalb von zwei Wochen etwa 25.000 Euro an Spontanspenden zu generieren. Das reichte nach Ralf Thiels Schilderung aus, um am 8. November das Müllsammelboot des Aachener Umwelt-Start ups Everwave abermals auf den Weg nach Bosnien zu schicken. Der Transport und der auf zwei Monate geschätzte Einsatz des Teams werde allerdings voraussichtlich 50.000 Euro beanspruchen. Weitere Spenden seien daher sehr willkommen, sagt er.
Infos:
EndPlasticSoup-Spendenkonto beim RC Aachen – IBAN: DE83390500001070312804
Claus Peter Müller von der Grün ist Journalist. 1960 in Kassel geboren kehrte er — nach dem Studium in Dortmund und verschiedenen beruflichen Stationen in Dortmund, Düsseldorf und Frankfurt — nach der Wiedervereinigung nach Kassel zurück. Dem RC Kassel-Wilhelmshöhe gehört er seit dem Jahr 2000 an. Im Jahr 2013/14 war er Präsident seines Clubs. Sowohl im Club, als auch auf der Distriktebene war er schon mehrfach in Sachen der Kommunikation aktiv, derzeit ist er Distriktberichterstatter von D1820.
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