RC Nürnberg-Reichswald
"Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern!"
So sagte es Nelson Mandela - und so sieht es auch Wolfgang Handt, ein Landsmann Mandelas. Der Rotarier (RC Nürnberg-Reichswald) blickt in Nürnberg auf den Geburtstag des Freiheitskämpfers, den 18. Juli 1918. Mit einer Auktion.
Wolfgang Handt, mittlerweile 74 Jahre, wuchs in Namibia auf einer Rinderfarm auf, doch machte in Mittelfranken als Geschäftsführer des Konzerns Schwan-Stabilo Karriere. Er ist ein Mann der Zahlen, und so ist es kaum ein Zufall, dass das Benefiz-Dinner, das er im "Gwächshaus" im Herzen des Knoblauchslandes zu Gunsten der Stiftung "Go for Gold" organisiert hat, so nah an Mandelas Geburtstag liegt.
Im Jahr 2009 haben die Vereinten Nationen den 18. Juli zum internationalen Nelson-Mandela-Tag erklärt. Der Tag ist ein Aufruf für wohltätige Taten von und für Menschen rund um den Globus. Die Idee ist, die Welt Schritt für Schritt, so wie es Nelson Mandela tat, zu verbessern. Die Rotarier begrüßen an diesem Abend im "Gwächshaus" Karen Rademeyer aus Kapstadt als Ehrengast. Sie setzt sich mit Lobbyarbeit und Fundraising für die Stiftung "Go for Gold" ein. Die Organisation unterstützt talentierte, doch benachteiligte Jugendliche in der Schule und im Studium. Die Erfolgsquote ist beachtlich: Im Jahr 2022 haben nur 35 Prozent der Studenten in Südafrika ihren Bachelor geschafft, dagegen bestanden 93 Prozent der "Go for Gold"-Studenten.
Die Stiftung – ein Leuchtturmprojekt des RC Nürnberg-Reichswald – wurde im Jahr 1999 von engagierten Bürgern der Zivilgesellschaft der Bürger der Western-Cape-Region Kapstadt gegründet. Vor Ort arbeitet die Stiftung mit 25 Partnern aus der Industrie zusammen. Die Firmen ermöglichen Praktika für Schüler und später auch für Studenten. Der Erfolg ist hart erarbeitet: Die Schüler erhalten jeden Samstag Zusatzunterricht, die Weiterbildung steht selbst in den Ferien auf dem Programm. Viele der Jugendlichen, so erklärt Karen Rademeyer, müssen sich an jenen Samstagen auch gegen das Elternhaus durchsetzen. Viele sind arm, mit einem Job statt dem Schulbesuch könnten die Jugendlichen die Familienkassen aufbessern.
Es sind Spenden von Veranstaltungen wie diesem Benefiz-Dinner im Knoblauchsland, die die Gelder für Unterricht, Transport, Verpflegung sowie Training von Berufs- und Lebenskompetenzen der Schüler sichern, zu deren Bildung beitragen und die Türen für deren Zukunft öffnen. Die Initiative ist rein privat, der südafrikanische Staat zahlt nichts dazu. Doch die Ausgaben für private Geldgeber seien angesichts der schwächelnden südafrikanischen Wirtschaft nur schwer zu decken, so Rademeyer. Aktuell, so beschreibt Wolfgang Handt, beschert eine Quotenregelung der örtlichen Bauwirtschaft ein folgenreiches Problem: Baufirmen erhalten nur dann öffentliche Aufträge, wenn 60 Prozent ihrer Mitarbeiter schwarz sind, gemeint ist damit explizit auch die Führungsmannschaft. Diese Regelung führt auch dazu, dass qualifizierte Weiße das Land verlassen - und damit wieder kostbares Knowhow verloren geht. Seine Hoffnung: Die über "Go for Gold" ausgebildeten Jugendlichen sollen als Bauingenieure in ihrem Land die wirtschaftliche Entwicklung vorantreiben.
Die übliche Entwicklungshilfe lehnt er ab und kann auch dies mit Zahlen belegen: Seit 1960 wurden etwa 4.500 Milliarden Dollar in den Kontinent gepumpt, doch noch immer liegen die Hungerländer dieser Erde fast alle in Afrika. Gegen schlechte Regierungsführung, bewaffnete Konflikte, Stammesfehden, sehr hohe Korruption und fehlende sexuelle Aufklärung lässt sich wenig unternehmen, wohl aber für Bildung. Deshalb sammelt der RC Nürnberg-Reichswald seit Jahren Geld für die Stiftung, viel Unterstützung kommt von anderen Rotariern und Inner Wheel Clubs.
Seit dem Jahr 2020 ist die stolze Summe von 150.000 Euro zustande gekommen. Konkret bedeutet dies, dass 100 jungen Menschen für ein Jahr die Ausbildung bezahlt werden konnte.
Wer anlässlich des Geburtstags von Nelson Mandela ebenfalls ins Portemonnaie greifen will: Go for Gold - Verein Sozialfonds RC Nürnberg-Reichswald: Deutsche Bank, IBAN: DE77 7607 0024 0672 7010 01.
Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.
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