Hilfsprojekte aus dem Distrikt
Clubs im Distrikt 1830 zeigen Solidarität
In den letzten vier Wochen sind im Distrikt eine Vielzahl von Hilfsprojekten für Vertriebene aus der Ukraine oder in der Ukraine selbst entstanden. Dieser Artikel stellt einige unbürokratischen Aktionen aus den Rotary Clubs im Distrikt vor, die direkt den Menschen helfen sollen.
Über berufliche Kontakte eines Mitglieds in der Ukraine wurden die Mitglieder des RC Stuttgart-Solitude auf die große Not bei der Patientenversorgung aufmerksam und wollten der Bitte um Verbandsstoffe, Antibiotika, Medikamente und vor allem chirurgisches Material für den OP nachkommen. Dank der großen Hilfsbereitschaft von Schulklassen, privaten Spendern und Firmen kamen in wenigen Tagen 35.000 Euro an Geldspenden und Sachspenden im Gegenwert von 120.000 Euro zusammen. Gute Einkaufspreise, die für die Unterstützung der Ukraine ermöglicht wurden, haben ein großes Volumen an Verbrauchsgütern, Wundauflagen, Medikamenten und chirurgischen Instrumenten ermöglicht. Besonders engagiert hat sich der RC Stuttgart-Solitude beim Packen und der RC Dnipro City in der Ukraine bei der Koordination des Transports. Ein Lastwagen aus der Ukraine hatte zuerst in Bad Mergentheim und dann in Stuttgart die wertvollen Güter eingeladen und direkt nach Dnipro in der Ukraine geliefert. Die ukrainischen Freunde drehten auch ein Video zum Transport:
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Ebenfalls eine Hands-On-Aktion hat der RC Künzelsau-Öhringen durchgeführt, der Spenden sammelte. Governor nominee Hans-Hinrich Kruse hatte spontan seine Clubfreunde gebeten, dringend benötigte Waren wie Hygieneartikel, medizinische Ausrüstung, Lebensmittel und Kleidung zu sammeln. Seinem Aufruf folgten die Freunde und stellten Waren im Wert von ca. 5.000 Euro zusammen und gaben diese einem Sondertransport des Evangelischen Jugendwerk an die ukrainische Grenze mit.
Der Empfänger der Spenden war der RC Ukraine United, ein Passport-Club aus Lviv (Lemberg). Auch der RC Stuttgart-Remstal konnte mehr als 60.000 Euro an Spenden einsammeln und Lebensmittel und Medikamente auf dem Weg in die Krisengebiete geben. Auch zwei Transporter des RC Kirchheim/Teck-Nürtingen belieferten Kliniken in Lemberg mit gespendeten Medizin- und Hilfsgütern im Wert von rund 50.000 Euro.
Tiefe Betroffenheit und der Wunsch zur aktiven schnellen Hilfe — nach einem bewegenden Beitrag eines in der Familie persönlich vom Ukraine-Krieg betroffenen Freundes — hatte ebenso den RC Ludwigsburg zu einem Spendenaufruf im Club bewegt. Innerhalb weniger Tage war ein Spendenaufkommen von über 23.000 Euro erzielt worden und der RC Ludwigsburg-Alt Württemberg hatte sich dem Aufruf angeschlossen und das Spendenvolumen auf ca. 35.000 Euro erhöht. Die Spende ging direkt an die Diakonie und die Caritas für humanitäre Hilfe zur Verfügung; direkte Aktionen der Clubmitglieder wurden in der darauffolgenden Zeit gefördert.
Weitere Unterstützung für Projekte vor Ort
Der Einsatz der Clubs im Distrikt beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Unterstützung der Menschen in der Ukraine. Vor Ort hatte der RC Stuttgart-Filder Nahrungsmittelspenden für die Tafel Filderstadt-Bernhausen im Wert von 3.000 Euro für dringend benötigte Lebensmittel gespendet. Da der Krieg zu einem deutlich größeren Bedarf an Lebensmitteln geführt hatte, konnte der Club so vor Ort unterstützen.
Als viele Personen aus der Ukraine ohne Gepäck und ohne Ersatzkleidung ankamen, wurde eine Kleiderausgabe vom RC Stuttgart-Remstal aufgebaut. Das Bekleidungsunternehmen AWG hat bisher mehr als 25.000 Kleidungsstücke, die wie neu sind und retourniert wurden, an den Rotary Club gespendet. In mehreren Ausgabeaktionen wurden jeweils bis zu 600 geflüchtete Menschen mit Kleidung versorgt. Die Flüchtlinge erhielten als kleines Seelenpflaster Schokolade ausgehändigt, denn die Firma Ritter Sport aus Waldenbuch hat dazu eine Tonne Schokolade kostenlos bereitgestellt. Mitglieder des RC Stuttgart-Remstal und Flüchtlinge aus einem Netzwerk von Geflüchteten richteten in vielen ehrenamtlichen Stunden die Kleidungsstücke her, damit sie geordnet ausgegeben werden konnten.
Bei den Kleiderausgabeaktionen steht jeweils ein mobiles Corona-Testteam zur Verfügung, um kostenlose Tests durchzuführen. Zusätzlich bietet ein mobiles Impfteam seine Dienste an, da viele Flüchtlinge nicht geimpft sind oder mit dem russischen oder chinesischen Impfstoff behandelt wurden. Zudem hat der RC Stuttgart-Remstal die Möglichkeit geschaffen, dass kostenfreie mobile Arbeitsplätze für die Geflüchteten kurzfristig zur Verfügung gestellt werden.
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