Klosterneuburg
Die Erfolgsgeschichte des Jahres
Eine menschliche und materielle Rotary-Brücke zu Bosnien-Herzegowina geht in die nächste Runde
Nicht nur die gesundheitlichen Bedürfnisse in diesem Land, das rotarisch zum Distrikt 1910 zählt, sind gewaltig, aber auch Unmögliches ist machbar. So rollte im März 2014 der erste Sattelschlepper mit medizinischen Geräten und Krankenhausbetten nach Bosnien-Herzegowina. Aber innerhalb der nächsten zwölf Monate sollten weitere 14 Schlepper folgen. Die Ladungen der 15 Sattelschlepper wurden flächendeckend im ganzen Land in 14 Krankenhäusern und 12 Ambulanzen verteilt, wobei die Internationale Organisation für Migration (IOM) die 33 Prozent an Mehrwertsteuer und Einfuhrzoll erspart hat. Die 1700 Geräte haben einen von der IOM geschätzten Warenwert 860 000 Euro und tragen erheblich zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in Bosnien und Herzegowina bei. Die ersten medizinischen Geräte, wie Brutkästen, Hochfrequenz-Chirurgie- und Notfallbeatmungsgeräte sowie Betten wurden an das Krankenhaus in Bihać geliefert. Dieses war im Juni 2013 zum Großteil abgebrannt, konnte aber nach dieser ersten Lieferung wieder in Betrieb genommen werden.
Wie war es innerhalb eines Jahres überhaupt möglich, 1700 Geräte zu transportieren?
Amir Gashi und Mladen Kakuca von der IOM arrangierten den zollfreien Import nach Bosnien und Herzegowina. Werner Handle (RC Weinviertel-Marchfeld) reduzierte mit der Übernahme von 12 Transporten die Kosten erheblich. Helmut Kremm (RC Waidhofen-Amstetten) ermöglichte den Kontakt zu den Krankenhäusern in Niederösterreich als Spendern und veranlasste das kostenlose Verpacken der Geräte. Frau Bernadette Fuchs half sehr mit ihrem logistischem Know-How, Und Nedeljko Simic (RC Srebrenica) setzte sich mit den lokalen Bedürfnissen auseinander und hielt vor Ort den Kontakt mit den abnehmenden Krankenhäusern. Past-Gov. Wolfgang Stalzer war so begeistert, dass er dem ganzen Team, also jedem von ihnen einen Paul Harris verlieh.
Die Krankenhäuser in Gmünd, Waidhofen/Thaya, Horn, Klosterneuburg, und Wiener Neustadt spendeten 500 Geräte; aus dem Spital in Mistelbach kamen 1 200 hinzu. Auch das Krankenhaus in Bischofshofen (D 1920) stellte Geräte zur Verfügung. Bei einem derartigen Projekt ist nicht nur die Bereitstellung von benötigten Geräten wichtig, sondern auch die Nachhaltigkeit. Der Verbleib der Geräte ist mehrfach gesichert: erstens hat jedes Krankenhaus einen Übernahmeschein unterzeichnet und gleichzeitig zugestimmt, dass das Rote Kreuz unangemeldet den fachgerechten Gebrauch und den Verbleib im Allgemeinen inspizieren kann. Da ein weiterer Bedarf an Krankenhausbetten, medizinischen Geräten, Spitalsausrüstung und Spitalsausstattung besteht, soll das Projekt mit Ihrer Hilfe fortgesetzt werden.
Sie sind für Ihr rotarisches Jahr oder bereits das nächste Jahr noch auf der Suche nach einem internationalen Projekt!?
Was halten Sie davon, den Transport eines OP-Saales als in sich geschlossenes Teilprojekt zu übernehmen!? Haben Sie Vorschläge wie weitere Transporte finanziert werden können?! Das gesamte Team und Dieter Primavesi stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Kontakt: dieter@primavesi.at oder 0676-4004556
DDr. Heinrich Marchetti-Venier wurde in Oberösterreich geboren. Nach dem Abitur nahm er ein Studium des Lehramtes sowie der Geistes- und Naturwissenschaften an den Universitäten Salzburg auf, es folgten die Stationen, Wien, München, Bochum, Turin, Strasbourg und Washington. Anfangs Tätigkeit in der Raumordnung, später als Historiker und Privat-Gutachter sowie Autor. Er hatte lange Zeit das Amt des Distriktberichters für die österreichischen Distrikte D 1910 und 1920 inne. Heinrich Marchetti-Venier starb im November 2015.
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