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Schonach

Ein Kräutergarten – und viele positive Effekte

Schonach - Ein Kräutergarten – und viele positive Effekte
Das Kräuterbeet der Dom-Clemente-Schule wird von den Kindern und Jugendlichen gehegt und gepflegt. Darüber freuen sich Lehrerin Anja Schuler (links), Schulleiterin Sabine Emde (6. von links) und die rotarischen Vertreter Thomas Reiser (amtierender Präsident, 5. von links) und Sandra Sieber (Past-Präsidentin, 5. von rechts). © Daniela Schneider, RC Furtwangen-Triberg

Der Rotary Club Furtwangen-Triberg unterstützt ein Schulprojekt passend zum Motto „Heimat und Genuss“.

Peter Leinberger22.08.2018

Wie duftet Rosmarin? Wie Lavendel, wie Minze und wie Liebstöckel? Was macht man eigentlich damit? Und was ist überhaupt notwendig, damit aus einem Kräuterbeet etwas Vernünftiges geerntet werden kann? Fragen wie diese können nun Schüler der Schonacher Dom-Clemente-Schule ganz praktisch auf den Grund gehen. Seit einiger Zeit gibt es auf ihrem Schulhof nämlich ein großes Beet, in dem die von den Schülern selbst angepflanzten Kräuter munter vor sich hin gedeihen.

Möglich machte das Ganze der Rotary Club Furtwangen-Triberg. Im vergangenen Jahr hatte die damalige amtierende Präsidentin Sandra Sieber für ihre Amtszeit das Motto „Heimat und Genuss“ ausgegeben. Wie es bei der Service-Organisation üblich ist, entschied sie sich neben anderen Hilfsprojekten auch für eines, bei dem sie und ihre rotarischen Freunde selbst Hand anlegen konnten, um damit etwas Gutes zu erreichen. „Heimat und Genuss – diese beiden Elemente ließen sich einfach perfekt im Kräutergartenprojekt verbinden“, berichtet Sandra Sieber in der Rückschau. Die Dom-Clemente-Schule, die ja auch Naturparkschule ist und damit solchen Themen ohnehin aufgeschlossen gegenüber steht, sollte das Fundament für einen solchen Garten bekommen – um ihn dann durch die Schüler weiter anlegen und pflegen zu lassen. Gedacht, gesagt und getan: Bei zwei Arbeitseinsätzen vor Ort packten die Rotarier an, hoben das Erdreich aus, setzten die Fundamente und schließlich die Palisadenbefestigung rundrum. Dann waren die Schüler dran und füllten das Ganze eifrig mit Erde auf.

RC Furtwangen-Triberg, Hochbeet, Dom-Clemente-Schule, Schonach
Die Rotarier setzten Holzpfähle zur Begrenzung.

Biologie- und Chemielehrerin Anja Schuler ist von Anfang an für das Projekt verantwortlich. Sie und Schulleiterin Sabine Emde freuen sich über die neue Anlage besonders, in der es mittlerweile schon richtig grünt und blüht. Die Kräuter bekam die Schule gespendet, denn zum einen macht sie beim Projekt „Wir tun was für Bienen“ mit und zum andern gab's auch noch Spenden aus dem Schonacher Kurpark, die über den Winter eingelagert worden waren.

Bei den Biologieschülern der sechsten und siebten Klassen ist im Lehrplan verankert, in die Lebensräume zu gehen – „welchen besseren könnten wir bieten, als den direkt um unsere Schule herum“, meint Biolehrerin Anja Schuler und greift zur Gießkanne, die sie einer Schülerin in die Hand drückt. Die marschiert munter drauf los und gießt das Beet ohne große Aufforderung. „Die Pflege gehört einfach dazu“, sagt die Lehrerin und berichtet, dass die Schüler das durchaus überwiegend gerne machen.

Und auch noch andere positive Effekte hat das Ganze: Eventuell vorhandene Ängste vor Insekten aller Art wurden abgebaut, weil beim Arbeiten im Freien schnell klar wird, dass die Tierchen eigentlich nur recht harmlos herumflattern oder -kriechen und obendrein noch fürs ökologische Gleichgewicht sorgen. Für die Pflege und den Anbau des Beets sorgen in der Hauptsache die Ganztageskinder, die im Übrigen auch noch Kunstwerke für den Schulgarten erstellen oder an einer anderen Stelle sogar Getreide und Kartoffeln anbauen. „Das gefällt den Schülern einfach“, weiß Schulleiterin Sabine Emde. Und Lehrerin Anja Schuler ergänzt: „Gartenarbeit erdet total. Das holt viele Kinder runter. Früher gab es viel Streit, heute haben wir das so gut wie gar nicht mehr.“ Stattdessen hätten die Schüler gemerkt, dass es viel mehr bringt, sich gegenseitig zu helfen – sehr zur Freude der Rotarier, denn das ist selbstverständlich auch ganz in ihrem Sinne.

RC Furtwangen-Triberg, Hochbeet, Dom-Clemente-Schule, Schonach
Die rotarischen "Beetbauer" mit kleiner Helferin - eine Hands-on-Aktion, die bereits Erfolg zeigte.
Peter Leinberger
Peter Leinberger ist Rotarier seit 1981. Präsident des RC Bruchsal-Bretten 1991/92. Studium der Pharmazie und Studium der Tiermedizin. Nach zuletzt 35 Jahren Selbständigkeit seit 2014 im Ruhestand. Noch vielseitig engagiert u.a. im Tierschutz (TVT AK 6), der Erhaltung alter Haustierrassen (G.E.H.), der Kultivierung von Kakteen (spez. winterharter) und im sozialen Bereich (Pelikan-Verein zur Unterstützung der Palliativ-Station der Rechberg-Klinik, Dr. Gaide-Stiftung). Ab Juli 2015 Berichterstatter des Distrikts 1930 für das Rotary Magazin.