Distrikt
Eine "Zeitenwende", auch für Rotary
„,Imagine Rotaryʻ erhält für mich mit dem Krieg in der Ukraine mit seinen weltweit spürbaren Folgen eine neue Bedeutung“, sagt der neue Governor Armin Staigis (RC Chemnitz-Schlossberg).
Herr Staigis, was geschieht gerade in unserer Welt und was bedeutet das für Rotary?
Der Krieg in der Ukraine verändert das Leben auf dramatische Weise, mit unvorstellbarem Leid für die Menschen in der Ukraine, aber auch mit deutlich absehbaren negativen Folgen für uns alle. Die Politik spricht von einer "Zeitenwende". Für uns als Rotarier kommt es jetzt darauf an, darüber nachzudenken, welche Verpflichtungen sich daraus ergeben, eben "Imagine Rotary".
Welche konkreten Vorstellungen haben Sie deshalb für die rotarische Arbeit in der vor uns liegenden Zeit?
Wir als Rotarier haben eine tiefe humanitäre Verpflichtung gegenüber den Menschen in Not in der Ukraine und den Geflüchteten in deren Nachbarländern und in Deutschland. Die Clubs leisten hier Großartiges. Deren Hilfe reicht von der Bereitstellung und dem Transport medizinischen Materials sowie von Nahrungsmitteln in die Ukraine bis hin zur Möblierung von Wohnungen und der Kinderbetreuung für Geflüchtete. Wenn ich die politisch-militärische Lage richtig einschätze, wird das für uns ein Langstreckenlauf. Deshalb haben wir im Deutschen Governorrat eine Task Force gebildet, um Aktivitäten mit den Distrikten zu koordinieren und Unterstützung durch Spendenmittel für die Clubs zu leisten.
Das betrifft die Hilfe für die Ukraine. Sehen Sie jetzt weitere Aufgaben für uns als Rotarier?
Die besondere Herausforderung besteht darin, dass die Menschheit nun mit multiplen Krisen konfrontiert ist: bei der Energie- und Nahrungsmittelversorgung, einer fortbestehenden Pandemie, dem Klimawandel und einer sich verschärfenden Bedrohung unserer Lebensgrundlagen. All dies trifft besonders die Schwachen. Deshalb sollten wir uns um gesellschaftlichen Zusammenhalt hier bei uns Zuhause, aber auch weltweit auf vielfältige Weise, besonders im Bildungs- und Jugendbereich, sehr bemühen.
Wie kann es uns gelingen, diesen vielfältigen fordernden Aufgaben gerecht zu werden?
Schöpfen wir unsere Kraft aus dem freundschaftlichen Zusammenhalt in den Clubs. Machen wir diese durch mehr Frauen und Jüngere zukunfts- und aktionsfähig. Öffnen wir uns noch stärker nach außen. Dann ist mir nicht bange um unsere rotarische Zukunft, an der ich sehr gerne teilhaben und die ich weiter mitgestalten möchte.
Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.
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