Göppingen
Engagement gegen das Vergessen
Mit einem Schulprojekt über den Widerstandskämpfer Georg Elser erinnert der RC Göppingen an den Versuch, den Krieg zu verhindern.
Im Jahr 2020 jährte sich der Todestag des Hitlerattentäter Georg Elser und das Kriegsende zum 80. Mal. Da Georg Elser im rund 50 Kilometer von Göppingen entfernten Königsbronn wohnte und durch Besuche bei seiner Lebensgefährtin immer wieder nach Göppingen gekommen war, kam im RC Göppingen die Idee auf, dem Widerstandskämpfer mit einem Lernprojekt für Schüler zu gedenken, ganz in der Tradition von Rotary, Frieden und Freiheit zu sichern.
Umsetzung als Theater
Die Grundlage des Projekts bildeten die Protokolle von Elsers Vernehmung im November 1939 durch die Gestapo. Angereichert durch Musik aus der Zeit haben Schauspieler aus dem Umfeld der Georg-Elser-Gedenkstätte in Königsbronn diese historischen Dokumente als Theaterstück inszeniert und im Sommer vor rund 500 Schülern aufgeführt. Begleitet wurde die Aufführung von einem Lernprojekt für die Schüler aus acht Gymnasien im Einzugsgebiet des Clubs. Am Beispiel des mutigen Einzeltäters Elsers wurde die Geschichte des Widerstands im Nationalsozialismus und die Motive für den Kampf gegen das NS-Regime im Unterricht anschaulich dargestellt. Aber auch ein Bezug zur Gegenwart wurde hergestellt und die Notwendigkeit, rechtsstaatliche Werte zu schätzen und zu verteidigen, hervorgehoben. Dazu haben engagierte Pädagogen aus Göppingen und Eislingen die Verhörprotokolle und weitere Quellen als Lerninhalte aufbereitet und auf einer Lernplattform veröffentlicht. Mehrere engagierte Politiker, unter anderem Sarah Schweizer (RC Göppingen), diskutierten in Besuchen an den Schulen Themen zur Friedenssicherung und dem Recht zum Widerstand mit den jungen Menschen.
Für den RC Göppingen fassten Sandra Domay und Stephan Vomhoff zusammen: „Engagement für politische Bildung ist ein neues Thema für unseren Club – die Resonanz auf das Projekt bestätigen uns in dessen Wichtigkeit. „Was ein rotarisches Netzwerk auf die Beine stellen kann, wenn man die Fähigkeiten und Verbindungen der Freundinnen und Freunde nutzt, ist einfach klasse!“, so die Pastpräsidenten. Auf Grund der guten Resonanz des Projektes in den Schulen und der Region wird es in den nächsten beiden Jahren wiederholt und die Inhalte entsprechend dem Bedarf der Schüler und Pädagogen erweitert und auch von der Baden-Württemberg-Stiftung und dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ längerfristig gefördert.
Lerninhalte stehen unter www.alleinfuerdiefreiheit.de zur Verfügung.
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