Distrikt 1920
Erfolgversprechende Hands-On Projekte
Handwerkerkurse für Asylwerber, Wohnraumeinrichtung für Minderjährige, Spieleabende – die Ansätze zur Integration von Flüchtlingen sind ideenreich und vielfältig.
Das rotarische Jahr 2016/17 neigt sich dem Ende zu. Eine gute Chance, um auf gemeinsam erreichte Erfolge hinzuweisen. Dem Aufruf von Governor Ulf Wayand nach konkreten Hands-on-orientierten Sozialprojekten auch in der Integration folgend, können wir im Distrikt erste Ergebnisse vorweisen.
Bildung für Handwerker
Der RC Eferding mit seinem Präsidenten Alexander Rizy organisierte mit Unterstützung des Distrikts ein District-Grant-Bildungsprojekt im handwerklichen Bereich: Erfreulicherweise konnten in diesem „Win-win-Projekt“ 33 Asylwerber in Kleingruppen zu je fünf bis sechs Teilnehmern in verschiedenen Unternehmen erste berufliche Erfahrung schnuppern. Die Rückmeldungen der Firmen waren trotz anfänglicher Bedenken durchweg positiv, zwei Firmen sind an konkreten Lehrverhältnissen interessiert. Doch trotz medial wirksamer Ankündigungen von politischen Entscheidungsträgern zur Ermöglichung der beruflichen Integration sind die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen schwieriger als erwartet.
„Wenn es arbeitsrechtliche Möglichkeiten geben würde, gäbe es für einige gute Chancen, in den Betrieben Arbeit zu finden. Niemand versteht, warum das nicht möglich ist“, stellt der Projektbetreuer des Clubs Georg Kreinecker fest und appelliert an unsere berufsorientierte Gesinnungsgemeinschaft, die mit Arbeitsrecht und Fremdenrecht vertrauten Juristinnen und Juristen zur Unterstützung aufzurufen.
Info: georg.kreinecker@kgm.at
Einen anderen Ansatz der Integration wählte der RC Hall in Tirol. Die Freunde spendeten eine großzügige Einrichtung für minderjährige Flüchtlinge zwischen 14 und 18 Jahren. Bei dem ersten Besuch der neu geschaffenen Einrichtung entschlossen sich die Freunde anstelle höflicher Worte bei einem kurzen Imbiss zu einem klassischen Spieleabend, wie es sie vor dem Fernsehzeitalter noch gab. Clubmitglied Simon Trentini berichtet: „Nach kurzer Einführung in das Projekt und in die Situation vor Ort packten die Rotarier mitgebrachte ,Mensch ärgere dich nicht‘-Spiele aus, und in wenigen Minuten waren die jungen Menschen aus Afghanistan und die Rotarier aus Hall durchs Spielen verbunden.
Es wurde viel gelacht, aber auch Informationen über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten besprochen. Dabei zeigte sich, wie gut die meisten Jugendlichen schon Deutsch sprechen können, obwohl sie erst seit circa einen Jahr in Österreich sind.“
Das Rad dreht sich weiter
In seinem ersten Governorbrief fragte sich Ulf Wayand, welche der Ziele und Pläne
des RI-Präsidenten John Germ wohl erreicht und umgesetzt werden können – gern unter dem Einsatz von Hands on. Darauf hat jeder Club natürlich seine eigene Antwort. Bei meinen zahlreichen Clubbesuchen gewann ich jedoch den Eindruck, dass sein Appell von vielen unserer rotarischen Freunde beherzt aufgenommen wurde. Unserem Symbol, dem rotarischen Rad, folgend, bereiten sich seit PETS und SETS im März bereits die neuen Teams auf Club- und Distriktebene auf das neue rotarische Jahr 2017/18 vor.
Dr. Gustav Nikolaus Oberwallner (RC Gmunden) ist Gesellschafter der Automobile Mairhuber, außerdem EU-Beauftragter an der Wirtschaftskammer Österreich im Kfz-Handel. Er studierte BWL an der Johannes Kepler Universität in Linz. Es folgten ein MBA an der University of Dallas, Texas, und zehn Berufsjahre in der Firma Voest Alpine, darunter in der strategischen Konzernplanung.
Oberwallner arbeitete 30 Jahre als Lektor am Institut für Organisations-Forschung sowie am Institut International Management der JKU in Linz, desweiteren als Lehrveranstaltungsleiter am Wirtschaftsförderungs-Institut der Wirtschaftskammer Österreich. Er engagiert sich auch als stellvertretender Gemeinderat in Gmunden.
Seit 1994 ist er Rotarier und konnte sich bereits als Sekretär, Clubmeister, Präsident, Assistant Governor sowie seit 2016 als Distriktberichterstatter einbringen.
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