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Distrikt

Interessanter Vortrag

Distrikt - Interessanter Vortrag
Von links: Martin Braun, Roderich Braun und Club-Präsident Hermann Moser © Privat

Der Rückbau von Atomkraftwerken beschäftigte zahlreiche Freunde von vier Clubs während eines gemeinsamen Meetings.

Gustav Oberwallner01.02.2020

Eines der diesmal vom RC Vöcklabruck-Attersee – abwechselnd mit RC Linz, RC Mondseeland, RC Wels – ausgerichteten Sommer-Meetings im Union Yacht Club Attersee führte zu einer intensiven Diskussion über Chancen und Risiken der Atomenergie. Die Vortragenden, Martin Braun (RC Vöcklabruck-Attersee) und Sohn Roderich Braun stellten den jüngsten Unternehmensbereich ihres Unternehmens, Technologien für die Dekontaminierung und den kontrollierten Rückbau von nuklearen Einrichtungen (kurz: Rückbautechnologien), vor.

Global agierende Firma 
Die Braun Maschinenfabrik wurde 1848 gegründet und wird aktuell in der sechsten Generation als Familienunternehmen mit 100 Mitarbeitern als global aufgestellter Anbieter in Europa, Russland, Asien und den USA im Bereich Trenn-Technologien und Stahlwasserbau-Anlagen geführt. Seit zehn Jahren ist Braun auch in der Rückbauszene tätig. Im Anschluss beschrieben die Herren Braun den AKW-Markt und den Einsatz ihrer Rückbautechnologien für das Zerlegen vieler Atomkraftwerke. Zuerst wurde die Kalttrennsäge vorgestellt, eine leichte, mobile und relative kleine Maschine, die aber riesige Objekte zerlegt (oft Stahlkonstruktionen unter Wasser).

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Projekte der Braun Maschinenfabrik in Deutschland

Fotos zeigten, wie die Kalttrennsäge im Herzen des AKW zum Einsatz kommt oder auch ein russisches Atom-U-Boot zerlegen kann. Danach wurde das Abfräsen und Unterschneiden kontaminierter Betonoberflächen vorgestellt. Es folgte die fahrbare Brückensäge, eine modulare Brückenkonstruktion die verschiedenste Trenntechnologien kombiniert, sodass alles, was unter die Brücke kommt, zerlegt werden kann. Sie ist über 10m hoch, 6m breit und kann von einer Person transportiert und aufgebaut werden. In einem russischen AKW werden mit dieser Anlage kontaminierte Wärmetauscher zerlegt.

Zum Schluss wurde die Fass-Zerlegeanlage präsentiert, die weltweit erste Anlage zum Zerlegen von Fässern mit radioaktiven Abfällen. Sie kommt in Seibersdorf, dem Zwischenlager Österreichs, zum Einsatz.

Gustav Oberwallner

Dr. Gustav Nikolaus Oberwallner (RC Gmunden) ist Gesellschafter der Automobile Mairhuber, außerdem EU-Beauftragter an der Wirtschaftskammer Österreich im Kfz-Handel. Er studierte BWL an der Johannes Kepler Universität in Linz. Es folgten ein MBA an der University of Dallas, Texas, und zehn Berufsjahre in der Firma Voest Alpine, darunter in der strategischen Konzernplanung.
Oberwallner arbeitete 30 Jahre als Lektor am Institut für Organisations-Forschung sowie am Institut International Management der JKU in Linz, desweiteren als Lehrveranstaltungsleiter am Wirtschaftsförderungs-Institut der Wirtschaftskammer Österreich. Er engagiert sich auch als stellvertretender Gemeinderat in Gmunden.
Seit 1994 ist er Rotarier und konnte sich bereits als Sekretär, Clubmeister, Präsident, Assistant Governor sowie seit 2016 als Distriktberichterstatter einbringen.

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