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Preisverleihung

Erlanger Rotary Preis

Preisverleihung - Erlanger Rotary Preis
Lilia Bojadzijewa (Violine), Frida Dorothea Moebus (Violoncello) und Klara Schnapp (Klavier) sorgten für klassische Klänge. © Erlanger RCs

7.500 Euro gehen an die Jakob-Herz-Schule, die Georg-Zahn-Schule der Lebenshilfe Erlangen e.V. und an die Hermann-Hedenus-Mittelschule.

Ulrike Löw24.03.2025

"Was wir von Kindern lernen können!" Der Titel des Festvortrags von Johannes Wilkes (RC Erlangen) trug kein Fragezeichen, man möchte ein Ausrufezeichen dahinter setzen. Er sprach über die Neugier von Kindern, ihre Fähigkeit, in der Gegenwart zu leben, nicht ständig an die Vergangenheit zu denken oder sich schon in der Zukunft zu befinden. Er sei selbst bereits Großvater, so Wilkes, und sei immer wieder fasziniert, wie seine Enkel zutiefst versunken spielen können. Könnten wir alle nicht von dieser Fähigkeit lernen?

Bereits seit zehn Jahren würdigen die Erlanger Rotary Clubs Projekte und Personen, die sich mit hohem Einsatz für das Gemeinwohl engagieren. Heuer kürten der RC Erlangen, der RC Erlangen-Ohm und der RC Erlangen-Schloss drei Erlanger Schulen. Jede Schule wurde mit 2.500 Euro bedacht.

Im Haus der Kirche "Kreuz und Quer" trafen sich nicht nur die Rotarier, auch frühere Preisträger kamen zu der Veranstaltung. Die Würzburger Musikschülerinnen Lilia Bojadzijewa (Violine), Frida Dorothea Moebus (Violoncello) und Klara Schnapp (Klavier) sorgten für die musikalische Untermalung, die amtierenden Präsidenten der drei Clubs überreichten die Urkunden.

"Wir wollen mit dem Erlanger Rotary Preis die wertvolle Arbeit der Preisträger anerkennen und auch andere dazu inspirieren, sich aktiv für die Gesellschaft einzusetzen", so Friedrich Paulsen (RC Erlangen-Ohm) in seinem Grußwort. In diesem Jahr habe man sich ganz bewusst für Schulen als Preisträger entschieden, da die Entwicklung "unserer Kinder und Jugendlichen für alle Eltern und für uns als Gesellschaft ein ganz zentrales Thema" sei, das gerade in den letzten Jahren enorme Veränderungen durchlaufen habe und mehr in den Fokus gerückt werden müsse.

Friedrich Paulsen übergab den Preis an die Jakob-Herz-Schule, die staatliche Schule für Kranke in Erlangen. "Die Schule für Kranke ist die Schnur zum Leben", lautet der Slogan der Schule, hier werden Kinder und Jugendliche unterrichtet, die etwa wegen eines Klinikaufenthalts ihre reguläre Schule nicht besuchen können. Koordinatorin Christine Rittmaier-Matzick freut sich sehr über die Zuwendung, das Geld soll in ein Kunstprojekt fließen, bei dem die Kinder täglich zwei Stunden mit einer Erlanger Künstlerin zusammen frei gestalten könnten.

Auch der Georg-Zahn-Schule kommt, so Andy Bernard von der Schule, das Preisgeld von 2.500 Euro, überreicht durch Gerhard Kallert (RC Erlangen) gerade recht. In der Schule werden Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf  unterstützt. Andy Bernhard will die Summe für die "Ackerdemie" verwenden, einem Schülerprojekt, das sich mit dem Anbau von heimischen Obst- und Gemüsesorten befasst.

Auch an der Hermann-Hedenus-Mittelschule ist man für die Finanzspritze, überreicht durch Stefan Neuner (RC Erlangen-Schloss), dankbar. "Wir können das Geld gut gebrauchen", sagt Rektorin Jutta Dirr. Denn "ein ordentliches Frühstück im Elternhaus ist keinesfalls selbstverständlich". Und daher sorge ihre Schule in den beiden Häusern täglich für ein kostenloses Schulfrühstück für immerhin 80 bis 100 Kinder – das Preisgeld ist also bestens investiert.

Der Rotary-Preis Erlangen wurde aus Anlass des 100-jährigen Bestehens von Rotary International im Februar 2005 gestiftet und wird mittlerweile alle zwei Jahre, im Wechsel zum rotarischen Drachenbootrennen am Europakanal, verliehen.

Ulrike Löw

Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.