Länderausschuss
Grenzen überwinden
Distriktübergreifend war das jüngste Treffen des Länderausschusses Deutschland-Slowakei-Tschechien in Bayreuth.
Mit dem Distrikt 1950 als Leitdistrikt, dem direkt an die beiden Nachbarländer angrenzenden Distrikt 1880 und dem tschechischen und slowakischen Distrikt 2240 als Partner arbeiten im Länderschuss drei große Regionen sowie knapp 50 miteinander befreundete Rotary Clubs gemeinsam am Ziel der Völkerverständigung. Das sei hier besonders wichtig, "weil Tschechien und die Slowakei zu den sogenannten Visegrád-Staaten zählen und auf politischer Ebene nur bedingt eine Annäherung gelingt", so Ausschussmitglied Horst Tittlbach vom Gastgeber-Club Bayreuth-Eremitage. Die Reise- und Kontaktbeschränkungen im Zuge der Coronapandemie sorgten diesmal allerdings für eine mit 23 Teilnehmern eher überschaubare Runde.
Unter dem Vorsitz von Pastgovernor Frits Zeeuw (Bamberg-Schloss Geyerswörth) und Philipp Hanus (Prag Bohemia) drehte sich das Treffen unter anderem um das große Global-Grant-Projekt des RC Košice Classic für ein Sozialzentrum im ukrainischen Jasiňa. Pastgovernor Bernd Koob (Gera) fasste den Stand des mehrjährigen Projekts zusammen, das mit einer Grant-Summe von knapp 160.000 US-Dollar den Bau zweier Brunnen, die Erneuerung des Trinkwassersystems, eine Kanalisation mit Kläranlage sowie die Erneuerung der Sanitäreinrichtungen umfasst.
Spenden für eine Küche
Für die ebenfalls nötige Küchensanierung vermittelte der Länderausschuss in den vergangenen zwei Jahren weitere 13.500 Euro aus Spenden deutscher Rotary Clubs – „eine große Hilfe in einem fast vergessenen Winkel und für vergessene Menschen im transkarpatischen Teil der Ukraine", so der Tenor. Peter Thürl (Herzogenaurach) ergänzte das Thema mit Wissenswertem über die wechselvolle Geschichte der Region.
Eine Sache im Zeichen der Völkerverständigung ist der kritische Blick auf die aktuelle Entwicklung der Demokratien in den Visegrád-Staaten, eine andere aber auch die Auseinandersetzung mit den Problemen daheim. So dokumentierte Bernd Koob anlässlich des 30. Jahrestags des Flüchtlingsdramas in der Prager Botschaft mit Bildern, Videos und einer anschließenden Diskussion die beunruhigende Entwicklung in Sachen Rechtsextremismus, Linksextremismus und Antisemitismus in Deutschland.
Das Projekt einer tschechischen Stiftung stellte Marion Eich-Born (RC Erfurt-Gloriosa) vor: Für „Revolution Train“ wurden sechs Eisenbahnwagen zu einem multimedialen Erlebnisraum umgebaut. Sie verdeutlichen Kindern und jungen Leuten interaktiv und intensiv, wohin Drogenmissbrauch körperlich, seelisch und sozial führen kann. Rotary Clubs können den Zug finanziell unterstützen oder zu sich einladen, der Länderausschuss regte auch eine Weiterentwicklung an.
Unzufrieden ist der Ausschuss nach wie vor mit der Zurückhaltung der Jugend, sich um Auslandsaufenthalte in Tschechien oder der Slowakei zu bewerben. So komme kein Austausch zustande – dabei sei dieser für die Völkerverständigung so wichtig.
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