Distrikt
Jünger und digitaler
Drei Themen prägten die Abschlusskonferenz des Clubjahrs 2019/20 im Distrikt 1950: Corona, die Digitalisierung und die Jugend.
"Corona ist schlimm, aber die Krise hat Rotary in einer Geschwindigkeit digitalisiert, für die wir sonst 20 Jahre gebraucht hätten", machte der neue Governor Heribert Trunk den rund 220 Teilnehmern deutlich – virtuell, via Online-Konferenzschaltung. Der Wandel schlägt sich auch in den Zahlen nieder, die Daniel Neuß vom Rotaract Club Ansbach in einer Studie erfasst hat. So hätten zwar nahezu alle der 68 Clubs im Distrikt eine eigene Homepage, aber nur 37 Prozent einen Facebook-Account. Gerade einmal jeder zwanzigste ist bei Twitter oder Instgram aktiv. Neuß sieht hier "ein enormes Potenzial zur öffentlichen Darstellung", hätten die Social-Media-Seiten des Distrikts doch schon jetzt knapp 8500 Follower. Den Clubs bescheinigte der scheidende Governor Heiner Winker nicht nur diesbezüglich "eine enorme Diskussionsbereitschaft".
Viele Ex-Rotaracter
Ebenso interessant sind die während der Konferenz erhobenen Teilnehmerdaten. Mit einem Durchschnittsalter von 52 Jahren widerlegen sie das Klischee vom "Seniorenclub", jeder Sechste war vor seinem Rotary-Beitritt Rotaracter. Gut die Hälfte der Befragten war allerdings zuvor noch nie auf einer Distriktkonferenz. Nach außen werben die meisten Mitglieder mit der Anstecknadel für Rotary, beliebt sind aber auch T-Shirts und neuerdings die allgegenwärtige Corona-Maske. Rotary-Socken trägt dagegen offenbar nur der Governor. Im Zuge der Pandemie hielten immerhin fast 70 Prozent der Clubs Online- oder Hybrid-Meetings ab.
"Rotary wird gesund alt", befand auch RI-Direktor Jan Lucas Ket. Dazu trage das Konzept der "Family of Rotary" bei, der InnerWheel, Rotaract, aber auch Partner, Kinder, Austauschschüler und viele mehr angehören. Mit Rotaract werde es künftig eine "Partnerschaft auf Augenhöhe" geben. Für die Zukunft wichtig seien "Diversifizierung und individuellere Mitgliedschafts- und Meetingmodelle". Zudem müsse sich Rotary den gesellschaftspolitischen Herausforderungen stellen: "Klima, Sicherheit und soziale Gerechtigkeit sind Themen, die alle angehen", so Ket. "Rotary wird keine Relevanz haben, wenn wir darauf keine Antworten finden."
Sehr gut unterwegs ist der Distrikt beim Jugendaustausch, eine Reihe von Veranstaltungen zeitigt hier Erfolg. "Wir haben einen Jugenddienst, der deutschlandweit leuchtet", lobte Goveror Winker. In der Corona-Krise konnten nahezu alle Gastschüler bis zum geplanten Ende ihres Besuchs in Deutschland bleiben, während alle Outbounds, die nicht explizit bleiben wollten, gesund zurückgeholt wurden. Im aktuellen Clubjahr ist allerdings nur ein verkürzter Austausch innerhalb des Schengen-Raums möglich – eine Chance, den Kontakt nach Osteuropa zu verstärken.
Viel Geld für Nepal
Ausdrücklich bedankte sich Winker für die 54.000 Euro, die für sein Hygieneprojekt in Nepal zusammengekommen sind. Nach der Vorstellung von Daniela Singer (RC Fränkische Schweiz-Wiesenttal) und Dieter Sitzmann (RC Coburg) als Governors der Jahre 2021 bis 2023 endete die Konferenz mit Ehrungen für das Jugenddienst-Team um Harko Krieg, Birgit und Gerald Rosner, Jürgen Haaß, Frieder Müller-Maatsch, Sven Schladitz, Markus Hirte und Frank Schlottke, für die Distrikttrainer Stefan und Michaela Fischer sowie für Kommunikationschef Bernd Meidel.
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