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Distriktkonferenz in München

„Ich hab’s gern gemacht“

Licht und Schatten - gute Spenden, wenig Wachstum - kennzeichneten das zweite Jahr des jungen Distrikts

Gerald Deckart29.06.2015

Eigentlich erstaunlich, welche Fülle von Informationen und Vergnügen man in nur wenigen Konferenzstunden unterzubringen vermag! Gov. Gerhard Zierl ist dies bei einem beschwingten Festabend im Münchner Hofbräukeller ebenso gelungen wie mit einer konzentrierten Arbeitssitzung an einem Vormittag.

Nicht ohne Stolz verwies der scheidende Governor in seinem Rückblick auf die Leistungen des noch jungen Distrikts in seinem erst zweiten Jahr. 130.000 Euro seien (Stand Ende März) an die Foundation geflossen, dazu mehr als 60.000 Euro für die Polio-Kampagne. 

Nicht zufrieden zeigte sich Zierl mit der Mitglieder-Entwicklung. Trotz 89 Neuaufnahmen in den 55 Clubs sei lediglich ein Zugewinn von 14 neuen Freunden zu verzeichnen. Immerhin: Von den 3060 Rotariern im Distrikt seien 372 Damen – prozentual der größte Anteil aller deutschen Distrikte. Insgesamt zog Gov. Gerhard Zierl ein positives Resümee: „Es war ein sehr interessantes und schönes Jahr – ich hab’s gern gemacht!“

Auch finanziell geht es dem Distrikt gut, wie Karl-Heinz Große Peclum, RC München-Harlaching, in seinem 14. und letzten Jahr als Schatzmeister feststellte: „Das Budget wurde signifikant unterschritten.“ Einstimmig wurde der Governor 2013/14, Michael Bulla, entlastet.

Sind wir noch attraktiv?

Vertreter des Präsidenten RI war der für diese Zone zuständige RI Director Guiseppe Viale. Er beklagte den Mitgliederschwund in Europa und vor allem in den USA. „Wir müssen aufrichtig aussprechen, dass Rotary in verschiedenen Ländern seine Anziehungskraft verloren hat“. Deshalb müsse sich Rotary wieder mehr um gesellschaftliche Fragen kümmern.

Anspruchsvoll war der Festvortrag, den Michael Bordt, RC München-Bogenhausen, über die „Vier-Fragen-Probe“ hielt. Der Jesuit und Philosoph stellte sie in den Kontext der modernen Führungsdiskussion. Die große Frage für eine Führungspersönlichkeit laute heute nicht mehr: „Was muss ich tun?“ sondern „Wer bin ich?“

Kulinarisch bayerisch und musikalisch heiter verlief der Festabend. Zwischen den einzelnen Menügängen sang der stattliche Chor des Münchner Amtsgerichts, den Gerhard Zierl als Gerichtschef einst mitgegründet hatte. Und Kammersänger Andreas Schmidt, RC München-Harlaching, beendete den Abend im Duett mit seiner Frau mit Mozarts „Reich‘ mir die Hand mein Leben . . .“ – nicht ganz ohne Bezug zu Rotary, das schon so Vielen die Hand zu einem besseren Leben gereicht hat.

Gerald Deckart