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Distrikt

Mehr Zeit für die Clubs

Distrikt - Mehr Zeit für die Clubs
Clubbesuch: „Guten Abend in die Online-Runde...“ © Henning von Vieregge

Der virtuelle Governorbesuch von Rotary Clubs stellt auch nach Corona eine sinnvolle Alternative dar.

Christian Kaiser01.12.2020

„Bloß nicht als rotarischer Corona-Superspreader erst durch die Clubs und dann durch die Medien marschieren“, fand der amtierende Governor Henning von Vieregge zu Beginn seiner Amtszeit und beschloss im Einklang mit einer Empfehlung von Rotary International, seine Clubbesuche ausschließlich online zu absolvieren.

Jetzt, nach mehr als der Hälfte seiner Visiten, zieht von Vieregge erste Bilanz: „Wir müssen die traditionellen, persönlichen Clubbesuche auf den Prüfstand stel- len.“ Den Mitgliedern bringe ein Governorbesuch nur etwas, wenn Zeit ist, sich gründlich und individuell auf den Club vorzubereiten. Dies sei beim aktuellen Zuschnitt der Distrikte oft mit stundenlangen An- und Abfahrten nur eingeschränkt möglich. „Natürlich fehlen mir die persönlichen Begegnungen, aber andererseits gibt mir Corona auch Chancen, die Clubs ausgeruht und vorbereitet aufzusuchen“, sagt er.

Ausführliche Fragebögen dienen zur Vorbereitung...

Das wichtigste Instrument seiner Online-Clubbesuche ist der im Vorfeld an die Clubs gesandte, sehr ausführliche Fragebogen, mit dem explizit die Befindlichkeiten der Clubs und ihre Wünsche an den Distrikt ausgelotet werden sollen. Die Fragen lauten beispielsweise „Was macht Ihren Club besonders?“ oder „Was wird gerade im Club diskutiert?“ und „Wie finden Sie den Vorschlag des RI-Präsidenten, gemäß des 'Strategic Plan 2019-2024' jährlich Ziele zu bestimmen?" Andere Fragen drehen sich um Mitgliedschaftsentwicklung oder auch Gemeindienst.

... mit einer umfangreichen Ideensammlung als Ergebnis

Während des Online-Meetings mit Vorstand und Mitgliedern wird dann nachgefragt und diskutiert. Henning von Vieregge betont: „Das Wichtigste für mich, die regionalen Assistant Governors sowie die Repräsentanten von Rotaract dabei das Fragen und das Zuhören. Wir sammeln starke Ideen aus den Clubs. Bislang sind es bereits 62.“ Neu ist auch von Vieregges Angebot, unter drei Präsentationen die für den Club interessanteste auszuwählen. Die Schwerpunktthemen lauten: "Offene Heimat Rotary" (Distriktmotto), "Rotary im Small Talk" oder "Engagement und Rotary". Nach dem Besuch schreibt er einen Dankesbrief, „individuell, so wie der Besuch". Nach Abschluss der 7o bis 80 Clubbesuche ist eine wissenschaftlich-basierte Auswertung geplant, um die Erwartungen der Clubs besser einordnen und gewichten zu können. „Ziel ist, dass meine Nachfolger im Amt und der Beirat mit allen seinen Aufgaben davon profitieren“.

Christian Kaiser

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.