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Leipzig

Mit Technik die Welt retten

Leipzig - Mit Technik die Welt retten
Die Farm von Ubaldo dient als Vorbild für Projekte weiterer Kleinbauern. Hier wird den Teilnehmern eines Workshops Agroforstwirtschaft auf der Demonstrationsfläche erläutert © Technik ohne Grenzen

Bitte vormerken: Das nächste Wasserforum tagt am 25./26. März in Leipzig. Thema: Wasser-Ressourcen schützen und managen durch Bildung und Technik.

Ulrike Löw01.12.2021

Die beiden Vereine „Technik ohne Grenzen“ (TeoG) und „Wasser ohne Grenzen“ (WoG) mit ihren Vorsitzenden Frank Neumann (RC Höchstadt an der Aisch) sowie Axel Schöpa (RC Leipzig-Centrum) und Dirk Brinschwitz (RC Torgau-Oschatz Katharina v. Bora) sind eine fruchtbare Verbindung eingegangen. Sie unterstützen Rotary Clubs dabei, Wasserprojekte zu planen, Partner zu finden und durchzuführen. Eines der Talente von Frank Neumann ist es, junge Leute zu motivieren. Alle, die sich für Technik begeistern, sind bei TeoG willkommen. Studierende zum Beispiel erhalten hier die Chance, ihr technisches Know-how einzusetzen und Praxiserfahrung zu sammeln – überall auf der Welt.

Hilft dem Nährstoffkreislauf

Wie nachhaltig junge Ingenieure gerade auch in entwicklungsschwachen Regionen helfen können, zeigt ein Projekt aus Brasilien: Im Süden des Landes wurde ein Agroforstwirtschaftprojekt durchgeführt. Agroforst meint eine landwirtschaftliche Fläche, auf der Bäume und Sträucher mit Ackerkulturen wie Mais oder Bohnen kombiniert werden – das Gegenteil von Monokulturen. In jedem Agroforstwirtschaftssystem gibt es ökologische Wechselwirkungen. Unter Bäumen wachsen Nutzpflanzen, und anders als in einer Monokultur zirkuliert in Agroforstsystemen das Regenwasser, größere Mengen Kohlenstoffdioxid werden gespeichert. Der natürliche Nährstoffkreislauf kommt wieder in Schwung. Auch wirtschaftliche Vorteile kommen hinzu: Die Kleinbauern können ihre Samen vermehren, sie müssen weder Dünger noch Pestizide erwerben, und weil verschiedene Pflanzen angebaut werden, richtet eine einzelne kranke Nutzpflanze weniger Schaden an.

Bau einer Pilotfarm

Dank der Finanzierung des RC Nürnberger Land und dem Distrikt 1880 konnten TeoG und Kleinbauer Ubaldo dessen Farm zu einer Pilotfarm umbauen. Weitere Unterstützung erhielt das Projekt durch Lutz Michaelis (RC Passport Horizon 1850) von der Fachhochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg am Neckar und durch die Bundesuniversität von Santa Catarina mit der TeoG-Regionalgruppe in Araranguá. Mithilfe des Netzwerks „EcoVida“ können lokale Kleinbauern eingebunden werden, Ubaldos Farm diente hier als Vorbild. Deshalb entstand aus seinem Stall ein Gebäude mit einer Saatgutbank, einer Baumschule für Setzlinge sowie Möglichkeiten für Workshops und Weiterbildungmaßnahmen.

Ulrike Löw

Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.