„Orlandus Lassus Stiftung“ für hochbegabte junge Musiker
Musik für die Welt
Seit zehn Jahren unterstützt die „Orlandus Lassus Stiftung“ des Rotary Clubs München International hochbegabte Studenten an der Münchner Hochschule für Musik und Theater. Aus dem 2006 initiierten Spendenprojekt des Clubs entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit eine regelrechte Stiftung mit einem Kapital von mittlerweile rund 300.000 Euro.
Bisher wurden aus dem Stiftungstopf 13 junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt gefördert; darunter Persönlichkeiten, wie die vielfach ausgezeichnete Pianistin Anja Buchberger, der international gefeierte Perkussionist Alexej Gerassimez oder der Violonist Manuel Druminski, der mittlerweile 1. Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters Freiburg ist. Geführt wird die Stiftung von einem Stiftungsrat, der von den Mitgliedern des Clubs gewählt wird. Ein Kuratorium unter dem Vorsitz des Münchner Komponisten Wilfried Hiller sucht zusammen mit dem Club die Kandidaten für das Stipendium aus.
Kontakte fürs Leben
Die Vergabe der Stipendien ist übrigens keine Einbahnstraße. Bei zahlreichen Anlässen im Clubleben können die Stipendiaten ihr stets wachsendes Können unter Beweis stellen. So entsteht ein Dialog in dem die jungen Künstler nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch persönlich durch die Rotarier motiviert und gefördert werden. Inzwischen haben sich vielfache persönliche Kontakte gebildet zwischen Clubmitgliedern und den jungen Künstlern, die so auch nach Beendigung des Studiums und Rückkehr in ihre Heimat, eine Anlaufstelle in München behalten – nicht nur in der Musikhochschule und nicht nur auf musikalischer Ebene.
Es kommt natürlich nicht von ungefähr, dass die Stiftung nach Orlando di Lasso benannt ist, wie der gebräuchliche italienische Name lautet. Lasso war der berühmteste Komponist des 16. Jahrhunderts. Er hatte bereits eine internationale Karriere hinter sich, bevor er 1556 Chef der Münchner Hofkapelle wurde, wo er 40 Jahre lang, bis zu seinem Tod 1594, wirkte. Orlando di Lasso begründete den Ruf Münchens als eine der Musikhauptstädte der Welt.
Der Rotary Club München International hat mit seiner Orlandus-Lassus-Stiftung dazu beigetragen, diesen Ruf Münchens zu festigen.
Gerald Huber, geboren 1962 in Landshut, studierte Geschichte und Sprachwissenschaften in Regensburg und München. Huber arbeitet als Redakteur für den Bayerischen Rundfunk und ist daneben Autor zahlreicher Sendungen und Bücher zu kulturellen und historischen Themen. Rotarier wurde er 2000 beim RC Ingolstadt, seit 2012 gehört er dem Rotary Club München-Bogenhausen an. Zuletzt veröffentlichte er „Hubers Bairische Wortkunde. Wissen woher Wörter kommen“ (Volk Verlag 2013).
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