Nachhaltige Hilfe

Noch vor zwölf Jahren war die Lage an der Mwangaza Primary School am Fuße des Kilimandscharo selbst für afrikanische Verhältnisse katastrophal. So mussten zum Beispiel Kinder ihr „Trinkwasser" in Eimern aus einem verschmutzten Fluss heranschleppen.

Zur selben Zeit suchte Manfred Reith, damaliger Präsident des RC Fulda-Paulustor, nach einem Hilfsprojekt, das zum rotarischen Motto 2006/2007 "Wasser ist Leben" passen sollte. Auf Vermittlung der evangelischen Kirche in Fulda wurde ebendiese Schule in Tansania ausgewählt. Das Rotary Magazin berichtete online im Mai 2017 über das Projekt: rotary.de/a10709.

In den letzten Jahren wurden wie geplant drei weitere Klassenräume errichtet, so dass die Schülerzahl auf über 1.000 anwachsen konnte. Dazu kam der Bau einer "Dining Hall", in der alle Schüler gleichzeitig Platz finden. Die Schule hat damit Modellcharakter für den ländlichen Raum in Tansania gewonnen.

Hiermit waren über 130.000 Euro in den Ausbau der Mwangaza Primary School geflossen - außer unzähligen Arbeitsstunden der Projektbetreuer vor Ort mit persönlich getragenen Reisekosten. Im Club entwickelte sich daraufhin eine breite Diskussion, wie es mit dem Projekt weitergehen soll: Ein weiterer Ausbau zu einer "Luxusschule" oder "Mammutschule" erschien nicht sinnvoll. Auch sollte das Hilfsprojekt Eigenverantwortlichkeit und Eigeninitiative fördern, nicht behindern.  Darüber hinaus müssten langfristige Abhängigkeiten vermieden werden und die Regierungsstellen dürften nicht von ihrer Verantwortung für die Schul-Infrastruktur befreit werden.

Ergebnis der Diskussion war der Beschluss, die Mwangaza Primary School nicht weiter auszubauen – jedoch langfristig mit einem Betrag von ca. 2.500 Euro je Jahr die finanzierten Anlagen in Stand zu halten. Das Knowhow und die persönlichen Verbindungen zu verlässlichen Bauunternehmern, die durch viele Reisen vor Ort aufgebaut wurden, sollten aber – dem Beschluss zufolge - weiter genutzt werden. So könnte der RC Fulda-Paulustor als beratender Partnerclub andere Clubs bei Wasserprojekten in den Regionen Moshi und Arusha unterstützen.

Zum Abschluss der Bauphase und zur feierlichen Einweihung der Dining Hall reisten die Fuldaer Rotarier nochmal mit einer 12-köpfigen Delegation nach Tansania - auch um die anhaltende Verbundenheit mit der Mwangaza Primary School zu zeigen. Dieser Abschluss bedeutete zugleich einen Neubeginn. So besuchte die Delegation anschließend die Majimoto Primary School im Distrikt Arusha, wo wegen Wasserknappheit und schlechter Wasserqualität dringend ein Brunnen mit entsprechendem Leitungssystem benötigt wird.

Angesichts voraussichtlicher Kosten von 30.000 Euro sind die Fuldaer auf der Suche nach Kooperationspartnern. So wollen sie ihre Erfahrungen und Kontakte zu zuverlässigen Bauunternehmen weiter nutzbar machen - ohne den Club durch weitere Projekte zu überfordern. Interessenten wenden sich bitte an manfred.reith@rws-architekten.de