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Umwelt

Öfen zur Gesundheitsvorsorge

Umwelt  - Öfen zur Gesundheitsvorsorge
Technische Hilfe vor eindrucksvoller Bergkulisse: Ein medizinischer Verbrennungsofen entsteht in Nepal. © Henning Risse

Nach einer ärztlichen Behandlung taucht in Entwicklungsländern sofort das nächste Problem auf: Wohin mit dem infektiösen Müll? Der RC Tutzing leistet in Nepal wichtige Hilfe

Rainer Bonhorst01.11.2020

In der Not und mangels Alternativen wird in vielen Ländern der Welt der Krankenhausmüll einfach entsorgt. Einiges wird verbrannt, aber nicht sehr sachgemäß. Anderes wird vergraben und kann unbehandelt ins Grundwasser gelangen. So entstehen die nächsten Quellen für Infektionen. Auch in Nepal kennt man dieses sehr ernste Problem und ist dankbar, dass Rotarier des Distrikts im Bergdorf Manekharka für professionelle Abhilfe gesorgt haben: mit einem Müllverbrennungsofen für infektiöse Krankenhausabfälle.

Wichtiger Vorsorgebeitrag

Der 1000-Einwohner-Ort Manekharka liegt in 1800 Meter Höhe, ist rund 60 Kilometer von der Hauptstadt Katmandu entfernt, aber nur mühsam über unbefestigte Straßen zu erreichen. Ein Health Center bietet die medizinische Grundversorgung, das nächste Krankenhaus ist mehrere Stunden entfernt. Der neue Müllverbrennungsofen ist ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsvorsorge in diesem abgelegenen Ort, der erst vor fünf Jahren von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht wurde.

Der Ofen wurde von Ortskräften unter der Leitung von Henning Risse (Technik ohne Grenzen gebaut, wird vor Ort instand gehalten und ist bereits erfolgreich in Betrieb. Exakte Instruktionen zur Mülltrennung sorgen mit für einen reibungslosen Betrieb.

Die Kosten für das Projekt, insgesamt 6520 Euro, und die Organisation vor Ort sind auf mehrere Schultern verteilt. Neben dem RC Tutzing ist die vielerorts in Nepal tätige Namaste-Stiftung beteiligt, die 2015 auch erste Erdbebenhilfe leistete. Ebenso aktiv dabei sind die German Rotary Volonteer Doctors. Initiator und Betreuer des Projekts ist Manfred Kallerhoff vom RC Tutzing, als Arzt sowohl Volonteer als auch Mitglied der Namaste.

Zwei Öfen für 13.000 Euro

Rotary ist also mehrfach in Manekharka engagiert. Und nicht nur dort. Ein erster Verbrennungsofen für biomedizinische Abfälle wurde – ebenfalls gefördert vom RC Tutzing – bereits in Bolde gebaut und in Betrieb genommen (siehe Rotary Magazin 1/2019). Auch Bolde ist eine Siedlung im zentralen Bergland von Nepal. Die Kosten für beide Projekte: 13.000 Euro.