Kassel
Ost-Stipendien
Elf nordhessische Rotary Clubs finanzieren gemeinsam Stipendien an der Uni Kassel. Drei Stipendiatinnen wurden nun in einer Feierstunde verabschiedet.
„Die deutsche Kultur liegt mir beinahe in der Seele.“ Mit diesen abschließenden Worten blickt Evgeniia Bolshakova aus Russland zurück auf ihr Jahr an der Universität Kassel. Svetlana Loban aus Belarus urteilt: „Dieses Jahr hat mir die Vision gegeben, wie eine Gesellschaft funktionieren kann, damit sich die Menschen wohl und sicher fühlen.“ Und Aliona Sharkut aus Belarus (Weißrussland): „Meine Erwartungen an das Rotary-Stipendienjahr wurden mehr als erfüllt, weil ich meine Ziele - wie neue Kulturen kennenzulernen, Sprachkenntnisse und Theoriewissen zu verbessern, soziale und berufliche Fähigkeiten zu erwerben - erreicht habe.“
Alle drei jungen Frauen sind Stipendiatinnen, die dank der finanziellen Unterstützung durch die nordhessischen Rotary Clubs ein Jahr in Kassel studieren konnten. In einer vom RC Kassel-Wilhelmshöhe im Haus der Volksbank Kassel-Göttingen veranstalteten gut besuchten Feierstunde wurden sie nun in ihre Heimat verabschiedet.
Distrikt Governor Rainer Moosdorf hob in seiner Ansprache die Bedeutung des Stipendiatenprogramms mit dem wichtigen Beitrag zur internationalen Völkerverständigung im Rahmen der rotarischen Friedensinitiativen hervor. Clubpräsident Präsident Wolfgang Osse (RC Kassel-Wilhelmshöhe) bezog sich mit seinen Begrüßungsworten auf die aktuelle politische Situation: „In Zeiten wie diesen ist es wichtig, Kontakt zu Freunden in anderen Ländern zu halten und neue Freunde dort zu gewinnen.“
Das Stipendiatenprogramm geht zurück auf eine Idee von Georg Friedrich Reim (RC Homberg), Distriktgovernor 1997/98. Rotary soll demnach jungen Menschen aus Ländern weit östlich des gefallenen Eisernen Vorhangs die Chance zu einer Ausbildung an der Universität Kassel geben.
Gesucht werden Bewerber, die sich in ihrer Heimat für die Völkerverständigung einsetzen, die zielstrebig und gemeinwohlorientiert sind und schon Deutsch sprechen. Zurück in ihrer Heimat sollten sie dort wiederum für die rotarische Idee werben und sich selbstlos für andere und für den Frieden unter den Völkern einzusetzen.
Am Stipendiaten-Programm, das u.a. vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst, der Universität Kassel und dem Rotary Distrikt 1820 unterstützt wird, beteiligen sich elf Clubs aus der Region. Bisher wurden 30 Stipendiaten gefördert.
Den Kontakt zu den Stipendiaten hält Assistant District Governor Walter Blum. Sein „Musterschüler“ ist Marius Claudiu Maxim aus Rumänien, der nach seinem Aufenthalt in Kassel in seiner Heimatstadt Sibiu einen Rotary Club gegründet hat.
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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