Not in der Ukraine
Rotarisches Engagement als Antwort auf den Krieg
Vitaly Lesko, der diesjährige Distriktgovernor der Ukraine, gab in Stuttgart Einblicke in sein vom Krieg gezeichnetes Land und erläuterte, welche Unterstützung Rotary in Zukunft leisten sollte.
Vitaly Lesko, der Distriktgovernor der 70 Rotary Clubs in der Ukraine, besuchte Ende März die rotarische Familie in Stuttgart, um seine Erfahrungen mit dem Krieg in seinem Land zu teilen. Bei diesem Besuch sprach Lesko mit der rotarischen Familie aus den Distrikten 1830 und 1930 insbesondere über die Unterstützung, die die Ukraine von Rotary erhalten hat und wie diese Hilfe in der Zukunft aussehen könnte.
Aufgrund von Putins Krieg ist die Heimat ukrainischer Bürger zu einem Schlachtfeld geworden. Seine Worte waren nicht nur informativ, sondern auch erschütternd und bewegend. Lesko betonte die Bedeutung der Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft, insbesondere durch Organisationen wie Rotary: "Die Not und das Leid der Menschen, die der Krieg gegen die Ukraine verursacht hat, hat mit Tausenden von Hilfsaktionen der Rotary-Mitglieder eine beeindruckende Antwort gefunden." Er erklärte, dass die Hilfe, die bereits geleistet wurde, einen großen Einfluss auf das Leben der Menschen in der Ukraine hatte. Die finanzielle Unterstützung und humanitäre Hilfe, die von Organisationen wie Rotary bereitgestellt wurden, halfen dabei, den betroffenen Gemeinden Nahrung, medizinische Versorgung, Unterkunft oder Rettung von Menschen aus zerbombten Häusern zu bieten. Die Clubs im Distrikt 1830 spendeten bereits mehr als zwei Millionen Euro für die Ukraine.
Lesko forderte jedoch auch weitere Unterstützung und Zusammenarbeit, um den Wiederaufbau des Landes zu unterstützen. Dabei fokussierte er sich auf vier Kernbereiche, in denen Rotary aktiv werden kann: Unterstützung für die Menschen, die direkt durch den Krieg betroffen sind, die Begleitung von Jugendlichen, medizinische Hilfe und die Entminung von landwirtschaftlichen Flächen. In all diesen Bereichen erläuterte er, wie die sofortige Unterstützung aussehen könne, hierzu zählt insbesondere die dringend notwendige medizinische Versorgung, die Beschaffung von Essen und Wasser, der Bau von kurzfristigen Unterbringungsmöglichkeiten, die Versorgung mit Bildungsmaterialien oder die Bereitstellung von allem Notwendigen für Minenräumer zur Entminung der landwirtschaftlichen Flächen. Aber er zeigt auch auf, wie langfristig in diesen Bereichen die Situation der Menschen vor Ort verbessert werden kann, hier hob er den Wiederaufbau von Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern oder die Bereitstellung von Rehabilitationsmöglichkeiten von Kriegsopfern hervor.
Er betonte die Bedeutung von Bildung und Entwicklung, um den Menschen in der Ukraine eine bessere Zukunft zu bieten. Seine Worte waren eindringlich und herzzerreißend, als er über die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen in der Ukraine sprach, insbesondere auf die Kinder und Jugendlichen. Viele von ihnen haben ihr Zuhause verloren, wurden von ihren Familien getrennt oder sind traumatisiert durch die Kriegserfahrungen. Lesko betonte die Notwendigkeit, diesen jungen Menschen zu helfen und ihre Zukunft zu sichern. Nicht nur die schnelle Evakuierung von Kindern aus den gefährlichsten Gebieten in weniger gefährdete Gebiete ist ein wichtiges Thema, auch die Versorgung mit Bildungsmaterialien und Laptops für geflüchtete Schüler.
Past-Governor Thomas Preisendanz (RC Schwäbisch Hall), der die Veranstaltung moderierte, durfte im Namen des Distriktes 1830 über 40 PAULS als Geschenk an Governor Lesko übergeben. Ein PAUL ist ein Wasserrucksack, der über eine Membranfiltereinheit, die Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger aus verschmutztem Wasser ohne elektrische Energie entfernt. Somit bietet das Gerät einen wirksamen Schutz gegen Cholera, Thypus und weitere Infektionskrankheiten. Die Spende stammt aus der Distriktspendenaktion, an der sich fast alle Clubs aus dem Distrikt 1830 und auch viele Einzelspender beteiligt haben – zum Teil mit erheblichen Beträgen. Governor Lesko und der Distrikt 1830 bedankten sich bei allen Spendern und freuen sich, wenn die Geräte schon bald in den Versand in die Ukraine gehen. Klaus Brodbeck, Governor nominee aus dem Distrikt 1930, überreichte ebenfalls eine Spende von mehreren Generatoren aus dem Distrikt 1930 an Governor Lesko.
Die Rotaract- und Rotary-Mitglieder im Publikum zeigten ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und tiefes Mitgefühl, indem sie Governor Lesko applaudierten und weitere Unterstützung ermöglichen möchten. Leskos Besuch in Stuttgart war somit die ideale Gelegenheit für die rotarischen Freunde ihre Fragen zu stellen, über neue Projekte zur Unterstützung der Ukraine nachzudenken und sich klarer zu werden, wie sie dazu beitragen können, den Wiederaufbau des Landes zu unterstützen. Leskos Forderungen nach Bildung und Entwicklung unterstreichen die Bedeutung langfristiger Lösungen, um den Menschen in der Ukraine eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Rotary sollte weiterhin zusammenarbeiten, um den Menschen in der Ukraine zu helfen und ihnen eine Perspektive zu bieten, die über den Konflikt hinausreicht. Ein Team um Governor Klaus Günther Strack hat die Veranstaltung organisiert, um zusätzliche humanitäre Hilfe zu sammeln. Ermöglicht wurde die Reise durch Distriktgovernor Hans-Günther Gellersen aus dem Distrikt 1850.
Weitere Artikel des Autors
Crailsheimer Lose machen den Unterschied
Freundschaft und Nostalgie auf vier Rädern
Neue Möbel und Freude für Stuttgarter Kinder
Austausch zwischen Stuttgart und Ungarn
5/2024
In Kürze
4/2024
In Kürze
Stärkung der Rotaract-Distriktsprecher
2/2024
Innovation, Vernetzung, Vielfalt und Engagement
"Change Means Evolution" in der Ewigen Stadt
Abgetaucht in Heilbronn
Mehr zum Autor