Ehingen-Alb-Donau/Kosovo
Rotary Weihnachtstruck ins Kosovo
Vertrauenswürdiger Empfänger der Hilfsmittel und der Ausbildungseinrichtungen war die Diakonie Kosova in Mitrovica im Kosovo. Für die beiden Fahrer begann eine abenteuerliche Fahrt über 1765 km in mehr als 24 h.
Begonnen hatte alles drei Monate zuvor mit der Frage eines Lkw-Fahrers an seinen Chef, den Besitzer des Logistik Unternehmens und Mitglied des Rotary Clubs Ehingen-Alb-Donau: "Chef, könnten wir nicht auch mal einen Hilfstransport organisieren? Ich würde als Fahrer zur Verfügung stehen." Der ließ sich das nicht zwei Mal sagen, gab den Vorschlag an seinen Club weiter und motivierte Clubfreunde, bei einem entsprechenden Projekt mitzumachen.
Er stellte den LKW mit zwei Fahrern, und sein Logistikunternehmen diente als Organisationszentrum und Lagerplatz für die Hilfsgüter. Als vertrauenswürdiger Empfänger wurde die Hilfs- und Ausbildungseinrichtung Diakonie Kosova in Mitrovica im Kosovo ausgesucht, die Handwerkerausbildungen, unter anderem zur Friseurin, Schneiderin, zum Schreiner, Schlosser oder Elektriker betreibt und zudem Eingliederungshilfen für zurückkehrende Asylanten anbietet und auch ein Traumazentrum unterhält. Von dort erhielt man die Information über benötigte Hilfsgüter.
Die Bitte um entsprechende Spenden im Club, an Freunde außerhalb und auch per Presse hatte einen überwältigenden Erfolg: eine große Menge neuwertiger Kleidung und gut erhaltenes Kinderspielzeug, 57 Kisten Nudeln für eine Suppenküche, diverse Haushaltsgeräte, Möbel für eine ganze Schulklasse, aber auch einige Koffer mit neuwertigem Werkzeug für die Handwerker sowie eine Schreiner- und Schusterwerkstatt kamen recht schnell zusammen. Ende Dezember konnte der mehr als 13 Meter lange Lkw mit über fünf Tonnen Hilfsgütern auf 30 Paletten beladen werden und stand für die beiden jungen Fahrer zur Abreise bereit. Am 2. Januar um 22 Uhr starteten sie gespannt auf die doch etwas abenteuerliche Fahrt den randvollen „Rotary-Weihnachtstruck“ auf seine 1765 km lange und mehr als 24 Stunden dauernde Route durch acht Länder ins Kosovo.
Dort wurden sie freudig empfangen und alle dankbar erwarteten Hilfsgüter zügig ausgeladen, da die beiden jungen Fahrer noch am Sonntagabend wieder zu Hause erwartet wurden. Tief beeindruckt vom tieferen Sinn und Erfolg ihrer Fahrt kamen sie nach vier Tagen und etwa 3500 km durch schöne Landschaften, aber auch bei herausforderndem Winterwetter wohlbehalten zu Hause an. „Wir hatten von Regen über Sonnenschein bis hin zu Schnee und Eis alles dabei, von Korruption an den Grenzen und merkwürdigen Arbeitsweisen ganz zu schweigen.“ Froh waren sie, nach der Grenze von Montenegro nach Kosovo einen Dolmetscher der Diakonie Kosovo an ihrer Seite zu haben. „Ohne ihn wären wir einige Male aufgeschmissen gewesen“, so erzählten sie.
Bei ihrem Vortrag beim RC Ehingen-Alb-Donau erlebten die Zuhörer den Stolz auf die bewältigte Leistung, aber auch die Zufriedenheit, wesentlich an der Hilfsaktion mitgewirkt zu haben. Dem Club brachten sie die Botschaft von der Freude und Dankbarkeit der Empfänger für die hochwertigen Spenden und festigten so die Gewissheit, ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk zustande gebracht zu haben.
Hildegard und Jörg Abigt
RC Ehingen-Alb-Donau
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