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Sammelaktion geht in die Luft

 - Sammelaktion geht in die Luft
Freuen sich über die gelungene Kooperation: Eva Hellmann, Andrea Hellmann, Dr. Niran Hajek Al Khatar, Sigrid Dietzel © RC München-Lehel

Der RC München-Lehel erhält bei seinem „Deckel-drauf“-Projekt himmlische Unterstützung - von der Lufthansa.

Peter Jordan01.03.2018

Für den Gegenwert von einem Kilogramm Kunststoff aus Verschlüssen von Getränkeflaschen und Saftkartons lässt sich eine Impfung gegen Kinderlähmung finanzieren. In unserer Heimat Zentraleuropa gilt diese Krankheit als besiegt, aber einige Länder der Dritten Welt sind von ihr noch immer schwer gebeutelt. Den meisten von ihnen fehlt jedoch das Geld für die notwendigen Impfungen.

Kleiner Dreh, große Wirkung

Der RC Münchner-Lehel unterstützt die übergreifenden Kampagne „End Polio now“ schon länger –  nach dem Motto: kleiner Dreh - große Wirkung. Seit dem vergangenen März hat der Club stolze 1.230 Kilogramm Plastikdeckel eingesammelt – nicht zuletzt dank einer außergewöhnlichen Kooperation: Die Mitglieder Niran Hajek-Al-Khatar und Andrea Hellmann haben einen Weltkonzern animiert, mitzumachen, die Lufthansa. Die Idee dazu ergab sich über einen privaten Kontakt.

Tomatensaft trinken und dabei Gutes tun

Ob es von München nach Bremen geht oder San Francisco: Die Fluglinie sammelt neuerdings nicht nur Sterne für ihre Qualität, sondern auch Plastikdeckel für einen guten Zweck. Statt im Abfalltrolley landen sie während des Fluges nun in speziellen Tüten. Die Fluggäste können also nebenbei Gutes tun, wenn sie an Bord einen Apfel-, Tomaten- oder Orangensaft bestellen. Der Effekt verpufft allerdings, wenn die Passagiere eine Cola ordern. Die wird meist in schlanken Aludosen serviert. Bei Bier oder Wein funktioniert der Dreh ebenfalls nicht: Die Flaschen tragen oft Metallverschlüsse.

Auch am Boden wurde ein extra gekennzeichneter Behälter aufgestellt. Dort kann man im Vorübergehen die Plastikdeckel deponieren und sich im Dienste der guten Sache engagieren. Allerdings landeten nicht alle Verschlüsse in der Tonne. Ein paar davon, allesamt gelb, wurden abgezweigt, um einen stilisierten Kranich abzubilden, das Logo der Lufthansa.

Woche für Woche kommen so 50 Kilogramm zusammen – Tendenz steigend. Für das Sammelteam ist das eine gewaltige logistische Herausforderung. Die Deckel müssen sortiert, umgepackt, zur Sammelstelle transportiert und danach an ein Zwischenlager oder den Verwerter weitergeleitet werden. Deshalb helfen auch Familienmitglieder und Freunde mit. Dank ihnen und den Lufthansa-Mitarbeitern kann das Projekt "Deckel drauf" jetzt zu neuen Höhenflügen starten.

Auch Freunde und Familien helfen mit

Die Initiatorinnen Andrea Hellmann und Niran Hajek-Al- Khatar waren überrascht, mit welch hoher Motivation und Einsatzfreude die Angestellten der Fluglinie an das Vorhaben herangingen. „Viele haben nicht nur selbst parallel privat zu Hause gesammelt, sondern das Projekt auch in den Freundeskreis und in die Schulklassen getragen“, schwärmen die Beiden. Im laufenden Jahr dürfte wohl ein neuer Sammelrekord aufgestellt werden, und das ist gut so. Schließlich dient alles einem Ziel: einer Welt ohne Kinderlähmung.