Warschau
Schulranzen für belarussische Flüchtlingskinder
Deutsche und polnische Rotary Clubs ermöglichen einen reibungslosen Schulstart.
Belarus ist wegen der Bundestagswahlen in den Hintergrund des öffentlichen Interesses gerückt. Auch die Flüchtlingsverschiebungen aus dem Nahen Osten über Belarus nach Litauen hatten nur vorübergehende Aufmerksamkeit in unseren Medien erregt.
Verdeckt blieb daher auch das Schicksal von ca. 9.000 politischen belarussischen Flüchtlingen, die im Nachbarland Polen aufgenommen wurden. Die Flüchtlinge waren meist gezwungen, unerwartet und überstürzt mit ihren Familien ihre Heimat zu verlassen.
Die politische Lage in Belarus und deren Folgen für menschliche Schicksale hatten sehr früh zu Aufmerksamkeit bei Rotary geführt. Entsprechende Statements und Resolutionen rotarischer Gremien waren an politische Mandatsträger in Deutschland und der EU bis hin zu bekannten Entscheidungsträgerinnen/-trägern versandt worden und trugen auch hier zu einer Sensibilisierung gegenüber den tiefen politischen Konflikten in diesem Land bei.
Ganz aktuell hat die Not belarussischer Flüchtlingskinder in Polen die Hilfsbereitschaft polnischer und deutscher Rotary Clubs hervorgerufen. Sahen sich doch die mittellosen Familien nicht in der Lage, ihren Kindern den Schulanfang zu ermöglichen – mangels notwendiger Ausstattungen, wie Schulranzen mit Büchern und Schreibgerät.
Alexander Heinelt vom Rotary Club Warszawa-Goethe und Marina Grusevaja (RC Wiesbaden und Leitung der Kontaktstelle Deutschland-Belarus) überzeugten daraufhin Freundinnen und Freunde von vier Wiesbadener Clubs sowie die Rotary Clubs Warszawa-Goethe, Bad Camberg-Idstein und Frankfurt-Alte Oper davon, hier zu helfen. Dank des Engagements von diesen sieben Rotary Clubs gelang es, 8.000 Euro als Spende bereitzustellen. Weitere 500 Euro steuerte der Länderausschuss Deutschland-Polen bei.
Bei einer Feier im Warschauer Belarus-Haus wurden am 22. August 2021 die mit allem Nötigen gefüllten Schulranzen den belarussischen Kindern von Alexander Heinelt und Marina Grusevaja übergeben. Auch in zwei weiteren Städten – Wroclaw und Bialystok – hat eine Übergabe von Schulranzen stattgefunden. Insgesamt konnten 220 Schulranzen den Kindern von belarussischen Flüchtlingen überreicht werden.
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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