Hameln/Bad Pyrmont
Sechs Brutkästen für bulgarische Babys
Die internationale Zusammenarbeit erleichtert die Durchführung ambitionierter Projekte sehr. Diesmal profitieren die Frühchen des Klinikums Pazardzhik in Bulgarien.
Schon seit vielen Jahren engagiert sich der Rotary Club Hameln auf Initiative des derzeitigen Präsidenten Thomas König gemeinsam mit dem RC Bad Pyrmont in Bulgarien mit einer Weihnachtspäckchenaktion für Heimkinder in Pazardzhik.
Ein Besuch von Rotariern beider Clubs bei den bulgarischen Freunden Ende 2019 führte auch auf die Frühgeborenenstation des Klinikums Pazardzhik. Die Arbeit der dortigen Ärzte, Pflegerinnen und Pflegern, die mit oft bescheidenen Mitteln und veralteten Apparaten Großes leisten, nötigte den Besuchern großen Respekt ab. Besonders geschärft war die Beobachtungsgabe des amtierenden Hamelner Präsidenten; war er doch gerade Großvater geworden. Sein Blick fiel auch auf die Inkubatoren für die Frühgeborenen, die offensichtlich die besten Tage hinter sich hatten. Schnell entstand der Wunsch, hier zu helfen..
Gebraucht, aber geprüft
Der Weg von der Idee bis zur Umsetzung erwies sich allerdings als durchaus herausfordernd und steinig. Relativ schnell war klar: Sechs benötigte Inkubatoren zum Neupreis hätten jedweden finanziellen Rahmen des Hamelner Clubs gesprengt.
Durch entsprechende Recherche wurde Thomas König auf eine Firma aufmerksam, die mit gebrauchten medizinischen Geräten handelt; nicht fabrikneu aber technisch auf neuestem Stand und geprüft. Eine Kontaktaufnahme ergab: Der Inhaber ist ein rotarischer Freund.
Die finanzielle Sicherung des Projektes konnte schließlich in einer großen länderübergreifenden Aktion sichergestellt werden.
Die Rotary Clubs aus Pazardzhik, Holzminden, Bad Pyrmont, Haarlem in den Niederlanden (aufgrund enger Kontakte zum RC Bad Pyrmont) und Hameln, zwei private Spender und das Sana-Klinikum aus Hameln haben gemeinsam sechs Brutkästen für Frühgeborene erworben.
Online-Übergabe
Im Oktober 2020 fand die offizielle Übergabe der Inkubatoren an das Klinikum in Pazardzhik statt. Thomas König kommentierte im Rahmen der Online-Veranstaltung den Erfolg: "Wir sind heute einerseits traurig, weil wir nicht persönlich bei Ihnen sein können, andererseits aber glücklich, weil das Projekt realisiert werden konnte. Wir wünschen Ihnen von Herzen, gerade in der heutigen sehr schwierigen Zeit, Kraft und Zuversicht für Ihre tägliche Arbeit. Wenn unsere Spende auch nur einem zu früh geborenen Menschen das Leben rettet, einem Kind das Leben lebenswert macht, dann haben wir das Geld sinnvoll investiert und alles richtig gemacht."
Gabriele Arndt-Sandrock (RC Rehburg-Loccum am Kloster) ist ehemalige Pastorin und Kommunikationswirtin. Sie hat viele Jahre in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Landeskirche Hannovers gearbeitet. Rotarisch unterwegs ist sie seit zehn Jahren, engagiert sich im Internationalen Dienst als Vorsitzende des Länderausschusses Deutschland- Armenien und seit Juli 2019 als Berichterstatterin für den Distrikt 1800.
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