Bargteheide
"Symbol der Zivilgesellschaft in der Ukraine"
Die Ukraine gilt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge als „High-Burden-Country“ für multiresistente Tuberkulose. Jetzt helfen die Rotary Clubs Bad Oldesloe Stormarn und Bargteheide.
Seit fast anderthalb Jahren hält der Krieg in der Ukraine bereits an. Viele Menschen sind geflohen, Teile der zivilen Infrastruktur der Ukraine sind zerstört. Die im Osten der Ukraine verbliebenen Menschen trifft es besonders hart. Nahe der Front sind sie ständiger militärischer Bedrohung ausgesetzt. In einer gemeinsamen Aktion unterstützen die RC Bargteheide und Bad Oldesloe Stormarn sowie das Forschungszentrum Borstel die Menschen in Charkiw. Das Forschungszentrum Borstel unterhält eine akademische Partnerschaft mit der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität in Charkiw zur Erforschung und Bekämpfung der Tuberkulose. Am 2. März 2022 wurden zentrale Universitätsgebäude durch russische Bomben weitgehend zerstört. Das Tuberkulosekrankenhaus in Charkiw ist allerdings noch erhalten. Dessen Kollegium pflegt eine enge partnerschaftliche Verbindung zum Forschungszentrum Borstel, dem Sitz des Nationalen Referenzzentrums für die Tuberkulose.
Medikamente fehlen
In Charkiw war die Situation bereits vor dem Krieg besonders dramatisch. Durch den Krieg hat sich die Lage noch einmal verschlechtert. Es gibt kaum Testkits, mit denen Mediziner für einzelne Patientinnen oder Patienten im Labor feststellen können, welche Medikamente noch wirksam sind und welche nicht mehr. Zudem fehlen essenzielle Medikamente. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Krankenhaus inzwischen verlassen, aber Dr. Olha Konstantynovska, Dr. Svitlana Tiahlo, Dr. Tetiana Synenko und Dr. Petro Poteiko sind geblieben, um sich um die Patientinnen und Patienten zu kümmern.
Dank der Spenden des RC Bad Oldesloe Stormarn konnten bereits zweimal Hilfsgüter eingekauft und nach Charkiw gebracht werden. Nun hat der RC Bargteheide ebenfalls gespendet, sodass zum dritten Mal eine Busladung mit Hilfslieferungen an das Tuberkulosekrankenhaus der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität in Charkiw geliefert werden konnte. Darunter viele Tests zur Antibiotikaresistenztestung, dringend benötigte Medikamente und Portable Power Stations im Wert von mehr als 20.000 Euro.
„Olha Konstantynovska, Svitlana Tiahlo, Tetiana Synenko und Petro Poteiko sind für uns Symbole für die Aufrechterhaltung der Zivilgesellschaft in Charkiw. Sie geben dem Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainern ein Gesicht. Mit unserer Aktion leisten wir einen kleinen, aber gezielten Beitrag zur Unterstützung der Bevölkerung. Wir dürfen nicht vergessen, was dort geschieht“, sagt Professor Christoph Lange, Medizinischer Direktor am Forschungszentrum Borstel, der gemeinsam mit Wolfgang Weynell vom RC in Bargteheide die Hilfe organisiert.
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