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Hilden-Haan

Totholz für mehr Naturnähe

Hilden-Haan - Totholz für mehr Naturnähe
Hands-on für mehr Naturschutz leisten die Rotarier des RC Hilden-Haan. © privat

Im Sommer 2021 gab es nicht nur im Ahrtal eine verheerende Flutkatastrophe, auch kleinere Bäche verursachten dramatische Überschwemmungen. So auch in Hilden, was zu immensen Schäden in der Innenstadt führte. Wie aber lässt sich die Landschaft so verbessern, dass sie mehr Rückhalt für Wasser bietet?

Monika Hörig09.10.2024

Uwe Koenzen, Gewässerökologe und Mitglied im RC Hilden-Haan, hatte einen Vorschlag: Totholz sollte im Hildener Stadtwald zu mehr Wasserspeicherung führen und außerdem die Artenvielfalt unterstützen. Nach seiner Erfahrung war das Einbringen von großem Totholz in den Läufen von kleinen Bächen eine der besten Maßnahmen, um diese Ziele mit vergleichsweise geringem Aufwand zu erreichen.

Während früher vor allem Biber mit ihren kleinen Dämmen dafür sorgten, dass Wasser zurückgehalten und die Ortschaften besser vor Hochwasser geschützt werden, packten nun die Clubmitglieder in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe und der Biologischen Station Haus Bürgel in Düsseldorf an.

Der Klimawandel bringt immer häufiger Starkregenereignissen und auch längere Trockenzeiten mit sich. Das führt dazu, dass der Boden weniger Regenwasser aufnimmt, die Pufferfunktion der Bachauen wird reduziert. Mithilfe des Totholzes gelingt es, Wasser länger in dem relevanten Bereich zu halten und neues Grundwasser zu bilden. Darüber hinaus bietet das Totholz Lebensraum für kleinere Tiere und Pflanzen. Wichtig ist, Totholz nur dort einzubringen, wo keine sogenannte Verklausungen, also der Verschluss eines fließenden Gewässers und damit Hochwasser zu befürchten sind. Dies ist im Stadtwald von Hilden gegeben, so dass die Hands-on-Aktion des RC Hilden-Haan ein voller Erfolg war.

Monika Hörig

Monika Hörig ist seit 2006 Rotarierin, zunächst beim RC Bonn-Rheinbach, dem sie 2011/12 als Präsidentin vorstand. 2016 gründete sie den englischsprachigen RC Bonn-International, dessen erste Präsidentin sie war. Die studierte Althistorikerin und Archäologin war bis 2021 Pressesprecherin der Stadt Bonn. Ab 2024 ist sie Distrikberichterstatterin im Distrikt 1810.