Verantwortung für „Menschen ohne Lobby“
Vor der Verantwortung die Augen nicht zu verschließen, sondern Menschen zu unterstützen, die keine Lobby haben und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, war Anliegen einer Benefizveranstaltung des RC Siegen-Schloß.
Als geeigneten Ort hierfür hatte der Clubpräsident Roland Geldsetzer die historisch bedeutsame Martinikirche im Herzen von Siegen ausgewählt, die an diesem Abend für etwa 160 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einen würdigen Rahmen bot.
Die aktuellen Nachrichten über die Essener Tafel und die schrecklichen Ereignisse in Syrien sind eindrückliche Beispiele für „Menschen ohne Lobby“ und rütteln immer wieder auf. Lokale und internationale Ereignisse vermischen sich in der Wahrnehmung und erinnern daran, wie sehr Engagement hilfsbedürftigen Menschen - sowohl im regionalen Umfeld, als auch im fernen Syrien - helfen kann. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und stellvertretende EKD-Vorsitzende, die für den Abend als Hauptrednerin geladen war, verknüpfte dieses Anliegen mit dem Bibelzitat „Tu Deinen Mund auf für die Stummen“, und erinnerte eindrücklich daran, dass christlicher Glaube immer auch Einsatz und Verantwortung für die Mitmenschen bedeute.
In der Veranstaltung, die vom Trio Dolicé musikalisch umrahmt wurde, machte darüber hinaus Dr. Rainer Grübener, Chefarzt am Freudenberger Bethesda Krankenhaus, anhand einer Reihe statistischer Daten klar, wie präsent das Thema Armut auch in Siegen und Umgebung ist.
Die Verfolgung der Christen in Syrien und im Irak stand im Mittelpunkt der Ausführungen von Mike Malke, ehemaliger Vorsitzender und jetzt Friedensbotschafter des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland. Verfolgung und Repressalien sind für die dort lebenden Christen an der Tagesordnung. Sein dringlicher Wunsch: Vergesst uns nicht!
Der Erlös der Benefizveranstaltung von 46.000 Euro kommt zur Hälfte dem Verein „Gegen Armut Siegen“ zugute, der das Café Patchwork mit warmen Mahlzeiten und geschützten Aufenthaltsräumen an verschiedenen Standorten betreibt. Die andere Hälfte geht an das „Gustav-Adolf-Werk“, das sich an der Reparatur von Kriegsschäden an Schulen und Kirchen in den Kriegsgebieten in Syrien und an der Wiederherstellung von Strom- und Gasversorgung für Familien beteiligt.
Zum Abschluss der Veranstaltung würdigte der Clubpräsident das soziale Engagement der Organisationen und dankte den zahlreichen Spendern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für ihre großzügige Unterstützung, die den genannten Hilfsprojekten ungeschmälert zur Verfügung stehen wird.
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