Nepal
Waisenhaus in Kathmandu
Mit finanzieller Unterstützung durch Rotary International (Global Grant) und den Distrikt 1820 fördert der RC Wiesbaden-Nassau ein nepalesisches Waisenhaus.
Nepal ist mit einem Bevölkerungsanteil von 85 Prozent stark hinduistisch geprägt. Da es der Hinduismus nicht zulässt, dass Kinder aus erster Ehe bei Wiederverheiratung in die neue Familie aufgenommen werden, gibt es hier besonders viele Kinder, die in Waisenhäusern ein ärmliches Leben fristen.
Gesa Körte lernte diese traurigen Verhältnisse während ihres sozialen Jahres kennen und berichtete eindrucksvoll darüber im Rotary Club ihres Vaters, dem RC Wiesbaden-Nassau.
Nachdem sich mit Barbara Jakubeit, die ihren Mann in Nepal kennengelernt hatte, eine weitere engagierte Befürworterin im Club gefunden hatte, war die Idee zum nepalesischen Waisenhaus-Projekt schnell geboren. Barbara Jakubeit, damals Foundation-Beauftragte, und Jost Körte als Initiator brachten das Projekt auf den Weg.
Global Grant und Hilfe vor Ort
Die Realisierung dauerte dagegen etwas länger: 15 Monate nach dem Vorstandsbeschluss im März 2014 genehmigte Rotary International das Vorhaben als Global Grant, das dann von August 2015 bis Juli 2016 umgesetzt wurde.
Von den gesamten Projektkosten von 38.000 US-Dollar kamen je 15.000 US-Dollar vom RC Wiesbaden-Nassau und von RI; weitere 7.500 US-Dollar übernahm der Distrikt 1820 und weitere 100 US-Dollar steuerte der lokale Rotary Club Sainbu Bainsepathi in Lalitpur/Kathmandu bei.
Viel wichtiger als der – symbolische – materielle Beitrag des lokalen Partnerclubs war die effiziente Unterstützung und die Zusammenarbeit vor Ort, insbesondere durch den engagierten Projektbetreuer, den rotarischen Freund Raj Shrestha.
Vor kurzem konnte Jost Körte in einem Clubmeeting mit eindrucksvollen Bildern über ein erfolgreiches Projekt berichten:
- Das von der Institution HOPAD (Homeless Orphans, Poor, Affected, Dalith) unter staatlicher Aufsicht geführte Waisenhaus beherbergt 22 Kinder zwischen 2 und 18 Jahren.
- Schwerpunkt der mit lokalen Arbeitern umgesetzten Baumaßnahmen waren die Sanierung der Wasserversorgung, die Erweiterung der Solarthermieanlage sowie eine autarke Stromversorgung mit Photovoltaik und Speichermedien.
- Des Weiteren wurden Laptops und eine Bibliothek finanziert. Die zunächst ebenfalls übernommenen Kosten für Hilfslehrer und Schulgeld sollen später durch Einsparungen bei Strom- und Wassergeld ausgeglichen werden.
- Auch Judounterricht ist Teil des Programms. Wird den Kindern dadurch doch Selbstbewusstsein vermittelt – Reisen zu auswärtigen Turnieren inklusive, die bis nach Russland und in den Nahen Osten führen.
- Neben den Waisenkindern profitieren auch Frauen in der Umgebung vom Projekt; so können sie während der Unterrichtszeit der Kinder den Umgang mit Computern und den Zugang zum Internet erlernen.
Angesichts der zusätzlich schwierigen Verhältnisse im Land – wie dem katastrophalen Erdbeben im April 2015 und der zeitweisen Grenzblockade durch Indien - bekommt das Projekt nachträglich eine noch höhere Dringlichkeit. Umso größer ist die Zufriedenheit bei den Wiesbadener Rotariern, einen sinnvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Lerngrundlagen der nepalesischen Waisenkinder geleistet zu haben.
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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