Burkina Faso
Wiesbadener Modell

Die vier Wiesbadener Clubs finanzieren die Facharztausbildung einer Augenärztin, die sich zu fünf Jahren Praxis auf dem Land verpflichtet.
In vielen afrikanischen Ländern sind Augenkrankheiten weit verbreitet. Dazu kommt - vor allem außerhalb der urbanen Zentren – ein extremer Mangel an Augenärzten. In Burkina Faso beispielsweise gibt es auf dem flachen Lande gerade mal 28 Augenärzte für 19 Millionen Einwohner!
Rotarier aus dem RC Wiesbaden-Kochbrunnen erkannten das Problem und konnten die drei anderen Wiesbadener Clubs für ein erstes Gemeinschaftsprojekt gewinnen. Hieraus entwickelte sich das „Wiesbadener Modell“. Nach diesem Modell wechseln sich die vier Clubs in Initiative und Verantwortung für die jährlich neu aufzulegenden gemeinsamen Hilfsprogramme ab.
Dieses erste 2013 gestartete Gemeinschaftsprojekt führten die Rotarier zusammen mit den landeserfahrenen Organisationen „africa action e.V“ und „Licht für die Welt“ durch. Gemeinsam übernahm man die Kosten für die vierjährige Ausbildung der Allgemeinmedizinerin Dr. Minata Kaba zur Augenärztin.
Diese verpflichtete sich im Gegenzug, nach Abschluss ihrer Ausbildung mindestens fünf Jahre in Burkina Faso auf dem Land zu praktizieren.
Vorbereitung in Mali
Zum Abschluss ihrer Facharztausbildung am „Institut für tropische Augenheilkunde von Westafrika“ in Bamako wird Dr. Kaba in ländlichen Gegenden von Mali auf ihren Einsatz vorbereitet. In einem Gespräch mit einem Vertreter von „Licht für die Welt“ bedankte sie sich sehr für die Übernahme der Ausbildungskosten und brennt nun darauf, ihre neu erworbenen Kompetenzen zum Wohl der Kranken in die Praxis umzusetzen.
Das erste Projekt nach dem „Wiesbadener Modell” hat damit die „Payback-Phase“ erreicht.
Mit Hilfe der regelmäßigen Berichterstattung durch die beiden Partnerorganisationen haben die Wiesbadener Rotarier die Möglichkeit, die Arbeit von Frau Dr. Kaba auch in Zukunft verfolgen.

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
Weitere Artikel des Autors
3/2023
Musik für Senioren
3/2023
Die Faszination Festspiele mit Charity verbinden
3/2023
Halbjahreskonferenz im Zeichen des Mottos "Imagine Rotary"
2/2023
Für die Weihnachtsfeier bei der Tafel
1/2023
Gemeinsam für Hanau
1/2023
Rotarische Dreiertreffen
"Lichtblicke" für Kinder krebskranker Eltern
Pflanze einen Baum!
Schüler fragen, Profis antworten
12/2022
Mitglieder des RC Bad Orb pflanzen Tulpen für Welt-Polio-Tag
Mehr zum Autor
Hintergrund: Gesundheitsfürsorge für Mütter und Kinder
Wie gut eine medizinische Versorgung ist, zeigt sich an den schwächsten Mitgliedern einer Gesellschaft: Müttern und Kindern. Ihnen gelten die Bemühungen der Rotarier.