Rostock
Zartes Pflänzchen Interact
Einige Jahre hat es keinen Interact Club im Distrikt gegeben. Jetzt startet der IAC Rostock zu einem neuen Versuch.
Interact ist Rotarys vielleicht kompliziertestes Programm: Es leidet zumindest in Deutschland unter erheblichen Schwankungen. Angesprochen werden Jugendliche, die in eigenen Interact Clubs (IAC) wie die Rotarier Freundschaft untereinander aufbauen und soziale Projekt entwickeln sollen – ein Serviceclub für die jüngsten Mitglieder der rotarischen Familie. Weltweit gibt es laut Rotary International 20.238 Interact Clubs mit 465.000 Mitgliedern.
In Deutschland sieht es vergleichsweise mau aus. Das Rotary-Mitgliederverzeichnis nennt 20 Clubs, wobei die Fluktuation groß ist. Das liegt daran, dass Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, abgesehen von altersgemäß schwankenden Interessenlagen, oft nicht die Nachhaltigkeit in der Mitgliederentwicklung erreichen, die für eine dauerhafte Clubperspektive notwendig wäre. Mitunter beginnt ein Club mit einem festen Kern an Freunden – und bricht auseinander, wenn dieser Kern aus Altersgründen ausscheidet.
Diesen Fehler will man in Rostock vermeiden, wo Ende Januar (erneut) der erste Interact Club im Distrikt gegründet wurde. Die drei Rotary Clubs Rostock, Horizonte und Warnemünde sowie der Rotaract Club Rostock haben die Gründung gemeinsam angepackt, Rostock-Horizonte fungiert mit dem Beauftragten Frank Meißler als Pate. Ein Jahr wurde in die Vorbereitung investiert, wobei der Club aber schnell aktiv wurde. „Wir haben schon mehrere Aktionen für und mit Flüchtlingen organisiert, machen bei der Deckel-gegen-Polio-Aktion mit, haben Kekse für ein Altersheim gebacken und sammeln demnächst in einem Supermarkt Lebensmittelspenden“, zählt Clubpräsidentin Hendrikje Rudnick auf.
ENG EINGEBUNDEN UND UNTERSTÜTZT
Die enge rotarische Einbindung ist für den Paten Meißler die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg des Clubs. „Wir werden die jungen Leute so gut wie möglich unterstützen. Bei ihren Projekten, aber auch für die persönliche Entwicklung. Einige Rotarier werden dazu in ihre Firmen einladen."
Das Kardinalproblem der Fluktuation will Clubpräsidentin Rudnick durch Info-Veranstaltungen auffangen, schwerpunktmäßig an den fünf Schulen, aus denen die bisherigen 20 Mitglieder (plus vier Gäste) stammen. „Da zwei Mitglieder erst 14 und die meisten 15, 16 Jahre alt sind, brauchen wir uns erst einmal keine Sorgen zu machen“, ist die Präsidentin überzeugt, die insbesondere auf eine enge Verbindung zu Rotaract setzt.
Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.
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