Breakout Session
Alumni - und wie man sie für die Clubs gewinnt
Die Gewinnung neuer Mitglieder für Rotary-Clubs ist eine große Herausforderung für die Clubs. Alumni sollten sie als Clubnachwuchs ins Auge fassen, rieten rotarische Fachleute bei der Convention.
Rotary-Alumni sollten zum Kreis der Mitgliedschaftskandidaten in Ihrem Club gehören. Das ist die einhellige Meinung von erfahrenen Rotariern, die sich in einer Breakout Session der Convention zu diesem Thema austauschten. Sie präsentierten verschiedene Möglichkeiten, die Teilnehmer rotarischer Programm auch darüber hinaus an einen Club oder Distrikt zu binden.
Bewährte Verfahren zur Einbindung von Alumni in Rotary-Aktivitäten helfen nur bedingt, stellte Mike Pfriem, Senior Supervisor für Alumni-Fragen bei RI, gleich zu Anfang fest. Er empfahl, sich auf den Aufbau intensiver Beziehungen zu den ehemaligen Teilnehmern rotarischer Programme zu konzentrieren. Gerade diejenigen, die ein Stipendium bekommen oder ein RYLA absolviert hätten, seien interessiert. Es gelte Brücken zu bauen zwischen den Alumni, den Rotariern und RI. Vor allem, weil es inzwischen Hunderttausende Alumni gebe - ein weitgehend ungehobenes Potenzial, denn Erfharungen zufolge würden zwei Drittel gern Rotarier werden, aber niemand frage sie.
Wie die Einbindung gelingen kann, hat Sarah Jenkins als ehemalige RYLA-Teilnehmerin bereits erlebt. Nachdem sie 2016 an einem RYLA-Camp teilnahm, half sie danach, es weiter zu organisieren. 2019 charterte sie mit 25 anderen RYLA-Alumni einen eigenen Club, genannt Leaders in Service Rotary. Sie schrieb bereits im Rotary-Voice-Blog über ihre Erfahrungen dabei und führte konkret aus, wie Alumni an der erfolgreichen Zukunft von Rotary mitarbeiten können.
Sarah riet, den RYLA-Eindruck von "hat Spaß gemacht und ist sinnvoll" zu nutzen und schnell nachzufassen. Und es gelte, offen zu sein und die Neulinge wirklich willkommen zu heißen. Hilfreich sei ein Mentorenprogramm, dass die RYLA-Zugänge begleite und persönliche Beziehungen aufbaue.
Marty Peak Helman, in der Rotary-Zone 28/32 verantwortlich für die Entwicklung innovativer Clubmodelle, verwies zudem auf ihr Fachgebiet. Junge Leute in Clubs mit vielen gesetzteren Mitgliedern und deren langjährigen Strukturen zu integrieren, sei nur teilweise erfolgversprechend. Dagegen könne man die Adresslisten und Kontakte aus RYLAs nutzen, um einen Satellitenclub oder einen völlig neuen Rotaract beziehungsweise Rotary Club zu formen.
Die Jüngeren seien viel mehr auf Hands-on-Aktivitäten als auf Spenden aus, so Marty Helman. Das rotarische Clubleben mit festlichen Essen und Benefizveranstaltungen werde dagegen als teuer empfunden. Eine Umfrage habe ergeben, dass Alumni lieber einen neuen Club anstrebten, der online agiert, möglicherweise zwei Präsidenten hat, mehr Internationalität verspricht, eher New Voices zuzuordnen sei.Auch die neuen Clubmodelle, die themenfokussiert seien, interessierten die Jungen mehr: Eco-Clubs oder ähnliches.
Auch Distriktgonvernor Tom Gump hat bereits Expertise auf diesem Feld sammeln können. So gründete er einen Rotary Club für Veteranen oder einen, der den Kampf gegen Menschenhandel in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten stellt. Er kann sich aber auch Satellitenclubs als ausgedehntes Erfolgsmodell vorstellen.
Als Beispiele stellte er einen Umweltclub vor, der auch die Aktionsgruppe ESRAG einbindet und junge Leute aus verschiedenen Ländern verbindet. Außerdem verwies er auf den EClub of Global Travellers, der im April gegründet wurde und viele Alumni sowie Peace Fellows integriert. Auch ein Club, der aus einer Gruppe ROTEXer hervorging, liegt ihm am Herzen. Diese steckten bereits tief in den rotarischen Ideen und seien daher von Anfang hervorragend aufgestellt.
Die neueren Clubformen seien eher distriktbasiert, stellte sich in der Fragerunde heraus. Und Mentoring sei wohl die erfolgversprechendste Methode, RYLA-Absolventen an Rotary zu binden, ergab der Austausch.
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