Breakout Session
Die Saat für nachhaltige Entwicklung
Wie kann ein Projekt über längere Zeit seine Relevanz behalten? — Britische Rotarier stellten dazu ein Projekt in Afrika vor.
Das Projekt soll kleinen Bauern und ihren Familien helfen, denn denen fehlt oftmals das Geld für den guten Start ihrer landwirtschaftlichen Bemühungen: für die Pacht eines Landstrichs, für Samen und Geräte.
Nick Frankle, Chair der Rotary Group for Economic Development (RAGCED), stellte dazu Maya Smeulders vom RC Abingdon Vesper vor. Der britische Club initiiert seit 24 Jahren Projekte in Uganda. Fast jedes Jahr kam eines hinzu. So wurden beispielsweise spritsparende Öfen finanziert, die die weit verbreitete Holzbefeuerung ablösen soll, da Uganda in den letzten Jahrren enorme Flächen Wald verloren hat.
Smeulders berichtete von der wachsenden Bevölkerung in dem afrikanischen Land, davon 78 Prozent unter 30 Jahre alt und meist ohne Job. Der britische Club war sich sicher, helfen zu können: mit Bilderung für Mädchen und Familienplanungsseminaren. Auf dem Land kamen noch Mikrokredite hinzu.
Unterstützt von Hilfsorganisationen im In- und Ausland stand auf dem Plan: "Empower lifes and communities — Menschen und ganze Gemeinden fördern". Dabei galt es nicht nur, mehr Lebensmittel zu produzieren, sondern auch das Einkommen der Teilnehmer zu sichern und Nachhaltigkeitsaspekte zu beachten. Mikrokredite sollten das Mittel der Wahl sein.
Dabei bekommen kleine Gruppen von Bauern einen Kredit von bis zu 1000 Dollar, werden jedoch sowohl technisch, als auch inhaltlich intensiv vorbereitet und begleitet. Bei der Rückzahlung fallen Zinsen an, die in einen gemeinsamen Topf kommen und zur Umsetzung neuer Projekte genutzt werden. Und obwohl 2020 eine schlechte Ernte, Heuschreckenplagen und Covid-19 brachte, konnten fast alle Bauern ihren Kredit zurückzahlen.
Das hat echte Effekte: keine Nahrungsmittelknappheit, Wissen zu Agrarfragen wie zu Planung und Marketing wird gestreut, mehr Rücksicht auf die Umwelt, wachsende Einkommen, mehr Bildung für Kinder, verbesserte Wohnsituationen, mehr Gesundheitsstützpunkte, Führungspersönlichkeiten bilden sich heraus und Menschen lernen, in kleinen Gruppen, ihr eigenes Kapital zu verwalten. Manchen sei es immerhin gelungen, das Startgeld zu verdreifachen. "A success and a hope for a better future", fasste Maya Smeulders zusammen.
Die Aktionsgruppe RAGCED präsentiert auch im virtuellen House of Friendship und auf der Webseite www.ragced.org ihre erfolgreichen Aktionen. Nick Frankle gab den Teilnehmern der Breakout Session mit auf den Weg: "Start small and do what you are good at - beginnen Sie klein und tun Sie erstmal, was Sie gut können." Das bringe eine Basis für weitergehende Aktionen. Und selbst, wenn nicht alles sofort gelinge: Selbst "loser" lernten aus den Aktionen und könnten ihr Projekt später erfolgreich angehen.
Für Fragen aus dem Publikum blieb auch noch Zeit: wie die Bauern ausgewählt würden, warum auch das kommunale Umfeld eine Rolle spielt, wieso Frauen in dieser Region häufig nur kurz als Trainer agieren, warum halbherziges Tun auf jeden Fall zu Misserfolgen führt und wie programmgerechte Investitionen sichergestellt werden können.... Das Interesse war groß, der Beifall für so viel konkrete Anleitung auch.
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